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Mißlungener Eigensinn.
f
als sie dort ihren Karl sitzen sah'
wie er eben eine Portion Wiener-
schnitzel vertilgte. „So habe ich mich
doch nicht getäuscht!" rief HerrWoht-
leben, als er seine junge Frau er-
blickte, „mein Maritschel hat nach-
gegeben und ist mir zu den „dre>
Raben" nachgefolgt!"
Marie wollte darauf erwidern ^
aber sie besann sich und schwieg. Auf's
Freudigste erregt, machte Wohlleben
seinem jungen Weibchen Platz und
bestellte auch für sie eine Portion der
delicaten Schnitzel. Er war sehr ver-
gnügt — sein Weibchen verbiß i§re
Mißstimnmng und lächelte. In einem
unbewachten Augenblicke aber konnte
sie nicht unterlassen, den Kellner zu
fragen, wie dieses Restaurant eigent-
lich heiße. „Für Fremde heeßt man's
„Zu den drei Raben", aber sonst
merschtentheels fürgewöhnlichheeßt'st
„Bei Renner's!"
Metamorphose.
(Ein Bettler hat in einem Selcherladen zwei Pfennig' bekommen.)
„So, jetzt geben S' mir dafür a' Wurscht!"
„Für zwei Pfennig' gibt's keine Wurst — schauen S', daß
S' hinauskommen!"
„Sie, wenn i' mei' Geld bei Ihnen lassen will, könnten
S' schon artiger sein — i' bin jetzt Kundschaft!"
Vom Regen in die Traufe.
„Welche
Ueberraschung
— gnädige Frau dich-
ten! Das hätte ich nicht
erwartet!"
„So! Recht schmeichel-
haft ! Demnach haben Sic
mich für viel dümmer ge-
gehalten, als ich bin!"
„Aber gnädige Frau — I
bei meiner Verehrung für I
Sie! O nein, für viel l,
gescheidterl"
Redaction: I. Schneider in München. — Verlag von Braun & Schneider in München.
Kgl. Hof-Buchdruckerei von E. Mühlthaler in München.
Hiezu eine Leilage.
Mißlungener Eigensinn.
f
als sie dort ihren Karl sitzen sah'
wie er eben eine Portion Wiener-
schnitzel vertilgte. „So habe ich mich
doch nicht getäuscht!" rief HerrWoht-
leben, als er seine junge Frau er-
blickte, „mein Maritschel hat nach-
gegeben und ist mir zu den „dre>
Raben" nachgefolgt!"
Marie wollte darauf erwidern ^
aber sie besann sich und schwieg. Auf's
Freudigste erregt, machte Wohlleben
seinem jungen Weibchen Platz und
bestellte auch für sie eine Portion der
delicaten Schnitzel. Er war sehr ver-
gnügt — sein Weibchen verbiß i§re
Mißstimnmng und lächelte. In einem
unbewachten Augenblicke aber konnte
sie nicht unterlassen, den Kellner zu
fragen, wie dieses Restaurant eigent-
lich heiße. „Für Fremde heeßt man's
„Zu den drei Raben", aber sonst
merschtentheels fürgewöhnlichheeßt'st
„Bei Renner's!"
Metamorphose.
(Ein Bettler hat in einem Selcherladen zwei Pfennig' bekommen.)
„So, jetzt geben S' mir dafür a' Wurscht!"
„Für zwei Pfennig' gibt's keine Wurst — schauen S', daß
S' hinauskommen!"
„Sie, wenn i' mei' Geld bei Ihnen lassen will, könnten
S' schon artiger sein — i' bin jetzt Kundschaft!"
Vom Regen in die Traufe.
„Welche
Ueberraschung
— gnädige Frau dich-
ten! Das hätte ich nicht
erwartet!"
„So! Recht schmeichel-
haft ! Demnach haben Sic
mich für viel dümmer ge-
gehalten, als ich bin!"
„Aber gnädige Frau — I
bei meiner Verehrung für I
Sie! O nein, für viel l,
gescheidterl"
Redaction: I. Schneider in München. — Verlag von Braun & Schneider in München.
Kgl. Hof-Buchdruckerei von E. Mühlthaler in München.
Hiezu eine Leilage.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Mißlungener Eigensinn"
"Metamorphose"
"Vom Regen in die Traufe"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)