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Drei

M ünch'ner-Au s st c 11 lt

Und ist ja berechtigt
Der neuere Stil;

Dach herrscht die Aesthetik
Des Häßlichen vor,

Und darum verdirbt ci'm
Die Kunst den Humor.

DaS Inland, der Lcnbach,

Das Ausland — neunz' g
Säl'!! —

Und erst wenn ma's g'seh'n hat,
Wird ma' wieder fidel!

Wo Du einst im „grün'n Baum"
warst —

Mit Flößern als Gast,

Am Ufer der Isar
Steht jetzt ein Palast.

Die Wände von Marmor,

Die Thore pompös,

Fontaine», Figuren —

Ja was ist denn jetzt dees?!

Der Eindruck des Ganzen
Ist sehr imposant —

Nur manchmal ist „der Marmor"
Nicht ganz faltenlos g'spannt!

Wo sich Mancher bei'm Kctlcrl
Geholt einen Schwips,

Da stehen die zierlichsten
Amorln aus Gyps.

Und glänzt im elektrischen
Lichte der Raum,

Kommt das Ganze Dir vor
Wie ein Sommernachtstranm.

Die Brück'n, die Insel,

DaS steinerne Haus —

Da kennt si' der Münch'ner
Vor Vergnüg'» nimmer aus!

In der Ausstellung selbst
Viele Prachtstücke sind,

Nur schad', daß vor Sach' man
Sic beinah' nit sind't.

Wenn man alle die g'schmackvolle
Einrichtung sieht,

fache

ngs - Schnadahüpfeln.

Da singt man im Stillen
Das Kanapee-Lied.

Die Fauteuils, die Portieren!
Es ftent ein' auf Ehr'

Die eig'ne renaissancene
Wvhnllng llicht mehr.

Sein Vermögen vermöbeln,
Das wird bald en vogue,

Und wo man liur hinschaut
Js alles barock.

Der Luxus ist größer noch
Schier, als der Geschmack,

Und weil» D' zwei Stund 'rum-

gehst,

So schmerzt Dich das G'nack.

Bequem in der Stadt
Magst spazieren Du geh'»,

Da kannst Alles, was dort ist,
An die Schaufenster seh'n.

Für den Wettkampf der Künste
Die Arena ist hier —

Der höhere Zweck ist:

Alle Tag' a' Pläsir!

Wasserlaus und Beleuchtung
Mit innerer Befeuchtung,

Und als Gipfel der Pracht —
Italienische Nacht!

Bon der Maschinenausstellung
Weiß ich wenig zu sag'n;

Es kann den Spektakel
Nicht Jeder vertrag'».

Man sieht, was man g'seh'n hat
In Wien und Berlin —
Heutzutag' ist ja jeder Mensch
Selbst a' Maschin'!

Der arbeit' bei Tag
Und der And're bei Nacht,

Der malt, während Jener
A Schnadahüpfel macht.

Und kommen Euch die
A' lven'g gar z' grantig vor,
Was im Ernst man net sag'n darf,
Ist erlaubt dem Humor!

v. ^Airis.

Nobel. 107

Lieschen: „Du, Mama, weil wir heute Abend nicht in's
Theater gedurft haben, hat uns „Fräulein" das schöne Stück, was
gegeben wird, herrlich erzählt!"

Baronin (das Fräulein bei Seite rufend): „Aber, Fräulein, >vic
können Sie sich unterfangen, meinen Kindern ein Stück zu er-
zählen, das zu — herabgesetzten Preisen gespielt wird?!"

Dummheit ist immer Na-
tur, Klugheit zuweilen ein
Ku nstproduct.

Man verzeiht lieber dem
Freund einen Fehler, als
dem Feind einen Vorzug.

Philosophen sind die A B C-
schützcn des Weltgeistes.

In der Jugend macht man
die Dummheiten für sich, im
Alter für Andere.

c. ui.
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Keller-Phantasie"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

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Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 89.1888, Nr. 2251, S. 107
 
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