Schade!
Beim Wort genommen.
Der beste Trunk ist der am Morgen,
Wenn's kaum im Ost von Strahlen quillt:
Im Becher sind noch keine Sorgen
Und auch der Durst ist bald gestillt.
Doch wenn sich dann die Stunden häufen.
Nützt dich dein Trinkcrfleiß nichts mehr:
Die Sorgen kannst du zwar ersäufen,
Allein den Durst zwingst du nicht mehr!
UI. U.
stumm dasiHende Bauer, tritt vor den Richtertisch und sagt: „Herr Präsident,
sie het's g'wißt!" _
„Mein Fräulein, Ihre Stimme
ist herrlich! Ich wollte, ich könnte
Sie jeden Tag singen hören!"
„Da — da müssen Sie mit
meiner Mama sprechen!"
Kompetente Bestätigung.
Der Bauer Grobmaier hat seine Frau ein wenig gezüchtigt und diese
klagt deßhalb auf Ehescheidung. Der Landgerichtspräsident ordnet daS persönliche
Erscheinen der Parteien au, rrm die Eheleute zu versöhnen und redet die klägerische
Frau folgendermaßen an: „Angesichts des erwiesenen Umstands, daß Sie Ihren
Mann zu seiner That gereizt haben, daß die Schläge iticht sehr stark waren und
Ihr Mann seine That bereut, ersuche ich Sie, 'die Klage zurückzunehmen. Oder
haben Sie sonst noch einen Grund zur Scheidung vorzubringen?" — Fr au
Grobmaier: „Jawohl, Herr Gerichtshof, mei' Mann isch gar so gruselig dumm!" —
Präsident: „Dummheit ist kein Ehescheidungsgrund; auch müssen Sie es schon
vor der Hcirath gewußt haben, ob Ihr Mann dumm oder gescheidt ist. Warum
haben Sie ihn dann geheirathet?" — Frau Grobmaier: „Ich hab's nit g'wiht,
Herr Präsident!" — Präsident: „Wie lange waren Sie verlobt?" — Frau
Grobmaier: „Drei Jahre!" — Präsident: „Dann müssen Sie 's gewußt
haben, wenn Ihr Mann so dumm ist!" — Frau Grobmaier: „Herr Präsident,
ich kann's schwöre', daß ich's net g'wißt Hab'!" — Da erhebt sich der bis dahin
Ab cndlicd.
Wenn die Sonne fern im Westen
Hat vollendet ihren Lauf,
Und die Vöglein in den Aestcu
Suchen ihre Nester aus;
Wenn die Nachtigall weich flötet
In dem stillen Bucheuhain,
Und des Himmels Blau sich röthet
Bon des Abends gold'nemSchein;
Wenn die sanften Himmelslichter
Laden ein zu süßer Ruh':
Dann macht ein verliebter Dichter
Sicher einen Vers dazu.
£. 3. Stritt.
„Du, ich mußte heute meine letzten
Kleider in's Versatzamt schicken!"
„Schade, daß ich das nicht gewußt
habe!"
„Was — haltest Du am Ende Geld?"
„Nein, aber ich hätte verschiedenes
Zeug gleich mitschicken können!"
Der beste Trunk.
Redaction: I. Schneider in München. — Verlag von Braun & Schneider in Aiünchcn.
Kgl. Hof-Buchdruckerei von E. Mühlthaler in München.
Beim Wort genommen.
Der beste Trunk ist der am Morgen,
Wenn's kaum im Ost von Strahlen quillt:
Im Becher sind noch keine Sorgen
Und auch der Durst ist bald gestillt.
Doch wenn sich dann die Stunden häufen.
Nützt dich dein Trinkcrfleiß nichts mehr:
Die Sorgen kannst du zwar ersäufen,
Allein den Durst zwingst du nicht mehr!
UI. U.
stumm dasiHende Bauer, tritt vor den Richtertisch und sagt: „Herr Präsident,
sie het's g'wißt!" _
„Mein Fräulein, Ihre Stimme
ist herrlich! Ich wollte, ich könnte
Sie jeden Tag singen hören!"
„Da — da müssen Sie mit
meiner Mama sprechen!"
Kompetente Bestätigung.
Der Bauer Grobmaier hat seine Frau ein wenig gezüchtigt und diese
klagt deßhalb auf Ehescheidung. Der Landgerichtspräsident ordnet daS persönliche
Erscheinen der Parteien au, rrm die Eheleute zu versöhnen und redet die klägerische
Frau folgendermaßen an: „Angesichts des erwiesenen Umstands, daß Sie Ihren
Mann zu seiner That gereizt haben, daß die Schläge iticht sehr stark waren und
Ihr Mann seine That bereut, ersuche ich Sie, 'die Klage zurückzunehmen. Oder
haben Sie sonst noch einen Grund zur Scheidung vorzubringen?" — Fr au
Grobmaier: „Jawohl, Herr Gerichtshof, mei' Mann isch gar so gruselig dumm!" —
Präsident: „Dummheit ist kein Ehescheidungsgrund; auch müssen Sie es schon
vor der Hcirath gewußt haben, ob Ihr Mann dumm oder gescheidt ist. Warum
haben Sie ihn dann geheirathet?" — Frau Grobmaier: „Ich hab's nit g'wiht,
Herr Präsident!" — Präsident: „Wie lange waren Sie verlobt?" — Frau
Grobmaier: „Drei Jahre!" — Präsident: „Dann müssen Sie 's gewußt
haben, wenn Ihr Mann so dumm ist!" — Frau Grobmaier: „Herr Präsident,
ich kann's schwöre', daß ich's net g'wißt Hab'!" — Da erhebt sich der bis dahin
Ab cndlicd.
Wenn die Sonne fern im Westen
Hat vollendet ihren Lauf,
Und die Vöglein in den Aestcu
Suchen ihre Nester aus;
Wenn die Nachtigall weich flötet
In dem stillen Bucheuhain,
Und des Himmels Blau sich röthet
Bon des Abends gold'nemSchein;
Wenn die sanften Himmelslichter
Laden ein zu süßer Ruh':
Dann macht ein verliebter Dichter
Sicher einen Vers dazu.
£. 3. Stritt.
„Du, ich mußte heute meine letzten
Kleider in's Versatzamt schicken!"
„Schade, daß ich das nicht gewußt
habe!"
„Was — haltest Du am Ende Geld?"
„Nein, aber ich hätte verschiedenes
Zeug gleich mitschicken können!"
Der beste Trunk.
Redaction: I. Schneider in München. — Verlag von Braun & Schneider in Aiünchcn.
Kgl. Hof-Buchdruckerei von E. Mühlthaler in München.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Schade!" "Der beste Trunk" "Competente Bestätigung"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 89.1888, Nr. 2257, S. 164
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg