Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
172 Grausam.

Lisi: „Nun, was läufst Du denn so?" — Pepi
(mit dem Essen für ihren Schatz in der Hand): „O mei'!
Jetz' is's neune, und seit sieben Uhr wartet mei'
G'freiter auf sei' Abendessen! Net an'Augenblick
hat mich mei' Frau über d' Stiegen 'runter g'lassen!"
— Lisi: „Nein — so 'was! Das ist ja die reinste
Soldatenschinderei!"

Der Geist Peter Schlemihl's auf der
Ausstellung.

. J_r() armer, dummer Peter Schlemihl,
äp1 Ach! daß so verfrüht ich geboren —

Und nicht des Jahrhunderts Ende mir
Zum Dasein Hab' auserkoren.

Bestellt' ich zu Lebzeit mein Konterfei
Und hält' Millionen bezahlet,

Kein einz'ger Maler hätt's damals mir
Ganz treu und richtig gemalet.

Sie malten im alten Schlendrian,

Sie malten noch alle mit Schatten,

Dieweil sie das Wahre noch lang nicht erfaßt
Und keine Ulsin-air-Maler hatten.

O glückliche Zeit! Der Maler malt
Doch jetzt auch gewiß nach dem Leben:

Den 88iger Menschen ist, scheint's,

Wohl allen kein Schatten gegeben.

Da braucht' um den schrecklichen Mangel ich
Mich nicht mehr zu sorgen und ängsten —

Ob greller Mittagssonnenschein,

Ob Abends die Schatten am längsten.

Froh ging' ich spazieren, weil schattenlos,

Den bewundernden Blicken zum Ziele,

Und böt' zum Modell dem Uloin-nir-Maler mich:
Der malt ja doch nur Schlemihle.

_ 3C. £.

Im Sommer 1888.

(Familie am warmen Ofen.) Mutter: „Jetzt weiß ich
nicht — Heizen wir noch — oder Heizen wir schon!"

Moderne Dienstboten.

Magd: „Gar net g'nug danken kann ich Ihnen,
daß S' Ihnen so viel Müh' mit mir 'geben und
mir so viel g'lernt haben! Wenn i' mir denk', wie
ich zu Ihnen her'kommen bin, Hab' ich ja gar nichts
kenna!"

Frau: „Gewiß — es war eine große An-

strengung für mich! Nun kannst Du aber doch
Etwas!"

Magd: „Nicht wahr, das seh'n Sie selber

Redaciion: I. Schneider in München. — Verlag von Braun & Schneider in München.
Kgl. Hof-Buchdruckerei von E. Mühlthalcr in München.

Aie;u eine Beilage.

Moderne Dienstboten.

ein! D'rum kann ich aber auch um den alten Lohn nimmer bleiben und
muß schon bitten, daß Sie mich jetzt ordentlich aufbessern!"

Der boshafte Pepi.

„Fräulein, unsere Köchin hat gesagt, wenn man sich mit Märzcn-
schnee wascht, wird man schön. Ich Hab' Ihnen da einen Schnbkarr'n
voll gebracht!"
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Moderne Dienstboten" "Der boshafte Pepi"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 89.1888, Nr. 2258, S. 172
 
Annotationen