Eduard und Theodor.
(Eine traurige Geschichte zur Warnung für illustrirte Redacteure.)
Der Eduard könnt' Vcrslein schreiben
Und trug dem Freunde Theodor,
Der Zeichnungskünste that betreiben,
Allwöchentlich die Berslein vor.
Der zeichnete dazu die Bilder,
Dann schickten sie die Arbeit ein
An manche Zeitung, bittend, milder
Beachtung gütig sic zu weih'n.
Da lachte Theodor gar bitter:
„Natürlich, Dein Gedicht ist Schund!"
D'rob brach ein wahres Ungewitter
Bon Schimpf aus Eduardens Mund:
„Oho", so schrie er, „Dein Gekritze
Kommt jeder Zeittiirg eklig vor!"
„Na, wo die Leut' Stammgast' sind, da müssen die
Bierwirth' kolossale G'schäft' machen! ... Muß so einer
'n Durst hab'n!"
Im Liebcsrausch.
Er (auf Besuch bei seiner Braut. Die Uhr schlägt zehn, dann
lf, dann zwölf): „O, wie fliegen die Stunden an Deiner Seite,
üße Milla!" — Sie: „Edgar, Du täuschest Dich! Es ist
stapa — er stellt die Uhr im Salon!"
Centauren-Durst.
Zur Post ward dann das Ding getragen,
Kaum daß es noch ganz trocken war,
Und Beide warteten seit Tagen
Mit Ungeduld auf's Honorar.
Da kam ein Brief von jener Zeitung,
Der sie das schöne Werk vermeint,
Das Werk enthaltend mit der Deutung:
Daß es nicht acceptabel scheint.
So hatte eine Rittersage
Der Eduard einmal gemacht
Und Theodor mit Roth und Plage
Sie illustriret über Nacht.
(Eine traurige Geschichte zur Warnung für illustrirte Redacteure.)
Der Eduard könnt' Vcrslein schreiben
Und trug dem Freunde Theodor,
Der Zeichnungskünste that betreiben,
Allwöchentlich die Berslein vor.
Der zeichnete dazu die Bilder,
Dann schickten sie die Arbeit ein
An manche Zeitung, bittend, milder
Beachtung gütig sic zu weih'n.
Da lachte Theodor gar bitter:
„Natürlich, Dein Gedicht ist Schund!"
D'rob brach ein wahres Ungewitter
Bon Schimpf aus Eduardens Mund:
„Oho", so schrie er, „Dein Gekritze
Kommt jeder Zeittiirg eklig vor!"
„Na, wo die Leut' Stammgast' sind, da müssen die
Bierwirth' kolossale G'schäft' machen! ... Muß so einer
'n Durst hab'n!"
Im Liebcsrausch.
Er (auf Besuch bei seiner Braut. Die Uhr schlägt zehn, dann
lf, dann zwölf): „O, wie fliegen die Stunden an Deiner Seite,
üße Milla!" — Sie: „Edgar, Du täuschest Dich! Es ist
stapa — er stellt die Uhr im Salon!"
Centauren-Durst.
Zur Post ward dann das Ding getragen,
Kaum daß es noch ganz trocken war,
Und Beide warteten seit Tagen
Mit Ungeduld auf's Honorar.
Da kam ein Brief von jener Zeitung,
Der sie das schöne Werk vermeint,
Das Werk enthaltend mit der Deutung:
Daß es nicht acceptabel scheint.
So hatte eine Rittersage
Der Eduard einmal gemacht
Und Theodor mit Roth und Plage
Sie illustriret über Nacht.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Im Liebesrausch" "Centauren-Durst" "Eduard und Theodor"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 90.1889, Nr. 2270, S. 30
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg