Fliegende Blätter (90.1889 (Nr. 2267-2292))

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Preis des Bandes (26 Nummern) M. 6.70. Bei directem
Bezüge p er Kreuzband: für Deutschland und Oesterreich
-K!7.50, fürdieanderenLänderdesWcltpostvereins-^8.— -OO.

Einzelne Nummer 80^.

Großväterchen.

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Hs ist ein stiller, milder Frühlingsmorgen,
Die alte Uhr tikt leise an der Wand;
Großväterchen, im Lehnstuhl weich geborgen,
Schaut stumm hinaus tn'g duftig grüne Land.

In ernster Arbeit ist er grau geworden,

Nun halten seine fleißigen Arme Rast,

(Alle Rechte für sämmtliche Artikel und Illustrationen Vorbehalten.)

Und ihn umsorgt im Hause allerorten
Die nimmermüde Lieb' als treuer Gast.

Was draußen blüht zu seines Namens Ehre,

Was innen er an Wohlstand um sich sieht:

Er hat's gebaut, der Zeit der Noth zur Wehre,

Zum Trost den Kindern, wenn er einmal schied.

Wohl ist, die treu ihm half, schon heimgegangen,

Doch hat, seit einem Jahre nun allein,

Er jeden Tag mit ihr nur angefangen,

Und schlummert, ihrer denkend, täglich ein.

Die Schwalbe, die so gerne sie gesehen,

Kam wieder, zu der Linde kam der Staar,

Und, treu gehegt, blieb dort im Erker stehen
Der Rosenstock, der ihr so theuer war.

Das Himmelbett ist noch in seiner Ecke,

Der weiße Vorhang nur sank tief herab;

Als schliefe sie noch hier, daß nichts sie wecke,

Geht er nur leisen Schrittes auf und ab.

Auf ihr Gebetbuch auf dem kleinen Tische
Schaut oft sein Auge hin in feuchtem Glanz,

Und auf ihr Bild dann in der Fensternische,

Das stets umgibt ein frischer Epheukranz.

Schon regt im Haus sich das gewohnte Treiben,

Es ist die Zeit zum trauten Frühstücksmahl —

Da bricht die Morgensonne durch die Scheiben
Und hellt den kleinen Raum mit heit'rem Strahl.

Die Thür' geht auf, ein Weib tritt in die Stube,
Glückselig, rosig steht sie vor ihm da,

Ans ihreyr Arm wiegt sich ein blonder Bube^

Und stammelt: „Guten Morgen, Großpapa!

xr. rav. Sridl.

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