St: Steinkreuz: im Bremer Landesmuseum für Kunst- und Kulturge-
schichte (= Focke-Museum), Schwachhauser Heerstraße 240. Sockel:
am ursprünglichen Platz in der Straße „Beim steinernen Kreuz“, zwi-
schen den Häusern Nr. 10 und 12 (TK 25, Nr. 2918, R.88050, H.82420).
Das Steinkreuz (Abb.) ist aus einem Stück gefertigt. Die Breit-
seiten des Schaftes zeigen in Halbrelief den Kruzifixus mit
Evangelistensymbolen an den Kreuzarmenden, am unten etwas
verbreiterten Schaftteil einen barhäuptigen Mann mit langem
Gewand in Adorantenhaltung, darunter Stechhelm mit Feder-
kleinod über einem Wappenschild. Die auf gemauertem Fun-
dament ruhende sechseckige Sockelplatte (H:28) trägt die in
zwei Zeilen umlaufende gotische Minuskelinschrift:
In deme iare unses heren m cccc an deme xxx iare des
dinxedaghes vor iohanis baptiste ward her johan vasmer
borghermester hir ghedodet. biddet got vor de sele.
Hinweis: Das Originalkreuz befindet sich also im Museum und
steht in einer Sockelnachbildung. Der Originalsockel befindet
sich noch am alten Platz mit eingesetzter Kreuznachbildung. Bei
Restaurierung gefundene Farbreste gaben Anlaß zu erneuter
farbiger Gestaltung des für die bremische Stadtgeschichte be-
deutsamen Denkmals. Es ist ein Sühnekreuz und mußte vom Rat
der Stadt als Sühnebeweis und zur Aussöhnung mit der Familie
Vasmer, neben anderen Wiedergutmachungen, erstellt werden.
Bürgermeister Johan Vasmer wurde am 20.6. 1430 wegen an-
geblichen Verrats nach recht fragwürdigem Prozeß verlauf auf
der damaligen Richtstatt am Paulskloster (vor dem Ostertor)
hingerichtet. Sechs Jahre später ist das Steinkreuz errichtet
worden.
Lit: Bippen 1885, S.48. - Küthmann o. J., S. 116. - Forschungen 1962,
S. 277. - Pohl-Weber 1977, S. 3/4.
2923.3
Schwitschen (Gmkg. Schwitschen, Gde. Visselhövede,
Lkr. Rotenburg/Wümme)
Flurname
TK 2923 R3539220 H5874570
Ca. 1500 Meter westlich vom Ort die Namen „in Crütz Campe“
(1729), „auffn Kreutz-Kamp“ (1754), „auf den Kreutz Camp“
(1817), „Auf dem Kreuzkamp“ (1857). Ein Bezug zu einem
Flurdenkmal kann vermutet werden.
Lit: Scheuermann 1971.
2925
2925.1
Dittmern (Gmkg. Dittmern, Gde. Soltau,
Lkr. Soltau-Fallingbostel)
Holzkreuz
TK 2925 R3558320 H587 5 3 80
M: 254/78/21 Eichenholz
St: Ca. 150 m westlich der von Soltau nach Bispingen führenden Land-
straße erreichbar auf dem bei Kilometerstein 2,8 nach Westen, abzwei-
genden Wege, auf einer Mischwald-Lichtung.
Das „Stöhrkreuz“ genannte Flurdenkmal, ein an einen Weg-
weiser erinnernder Holzpfahl mit durchgestecktem Querarm,
soll eine über 500jährige Tradition haben. Zuletzt ist es 1954
aufgestellt worden, der Vorgänger 1886. Sein Stamm ist allseitig
in erhabener Arbeit auf vertieftem Grund mit Blumen- und
Ahrendarstellungen verziert worden. Auf dem Querarm, von
dem ein Stück bereits wieder abgeschlagen wurde, steht fol-
gende Inschrift in erhabener Kapitale auf vertieftem Grund
(fehlende Teile hier eingeklammert):
Vorderseite:
(STÖHR ± ZUM) ANDENKEN/EIN ALTER SOHN
V. HEIDEN/(HOF MIT NA)MEN STÖHR/
DER SPRACH ALHIER/
Rückseite:
MIT SEINEM/VERSCHLAFENEN MUND)
/ES IST GOTTES WILL/UND GOTT(ES WEHR).
Neuer Text nach Renovierung:
Vorderseite:
Stöhr ton Andenken / Een olln Söhn von Heidenhoff,
de Schaper Stöhr/de spreuk jüst hier mit sien’
Rückseite:
verslaten Mund: Dat is Gottes Will..
.. un Gottes Weer.. Anno Domini 1510 (Abb.)
2925.1 Dittmern
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schichte (= Focke-Museum), Schwachhauser Heerstraße 240. Sockel:
am ursprünglichen Platz in der Straße „Beim steinernen Kreuz“, zwi-
schen den Häusern Nr. 10 und 12 (TK 25, Nr. 2918, R.88050, H.82420).
Das Steinkreuz (Abb.) ist aus einem Stück gefertigt. Die Breit-
seiten des Schaftes zeigen in Halbrelief den Kruzifixus mit
Evangelistensymbolen an den Kreuzarmenden, am unten etwas
verbreiterten Schaftteil einen barhäuptigen Mann mit langem
Gewand in Adorantenhaltung, darunter Stechhelm mit Feder-
kleinod über einem Wappenschild. Die auf gemauertem Fun-
dament ruhende sechseckige Sockelplatte (H:28) trägt die in
zwei Zeilen umlaufende gotische Minuskelinschrift:
In deme iare unses heren m cccc an deme xxx iare des
dinxedaghes vor iohanis baptiste ward her johan vasmer
borghermester hir ghedodet. biddet got vor de sele.
Hinweis: Das Originalkreuz befindet sich also im Museum und
steht in einer Sockelnachbildung. Der Originalsockel befindet
sich noch am alten Platz mit eingesetzter Kreuznachbildung. Bei
Restaurierung gefundene Farbreste gaben Anlaß zu erneuter
farbiger Gestaltung des für die bremische Stadtgeschichte be-
deutsamen Denkmals. Es ist ein Sühnekreuz und mußte vom Rat
der Stadt als Sühnebeweis und zur Aussöhnung mit der Familie
Vasmer, neben anderen Wiedergutmachungen, erstellt werden.
Bürgermeister Johan Vasmer wurde am 20.6. 1430 wegen an-
geblichen Verrats nach recht fragwürdigem Prozeß verlauf auf
der damaligen Richtstatt am Paulskloster (vor dem Ostertor)
hingerichtet. Sechs Jahre später ist das Steinkreuz errichtet
worden.
Lit: Bippen 1885, S.48. - Küthmann o. J., S. 116. - Forschungen 1962,
S. 277. - Pohl-Weber 1977, S. 3/4.
2923.3
Schwitschen (Gmkg. Schwitschen, Gde. Visselhövede,
Lkr. Rotenburg/Wümme)
Flurname
TK 2923 R3539220 H5874570
Ca. 1500 Meter westlich vom Ort die Namen „in Crütz Campe“
(1729), „auffn Kreutz-Kamp“ (1754), „auf den Kreutz Camp“
(1817), „Auf dem Kreuzkamp“ (1857). Ein Bezug zu einem
Flurdenkmal kann vermutet werden.
Lit: Scheuermann 1971.
2925
2925.1
Dittmern (Gmkg. Dittmern, Gde. Soltau,
Lkr. Soltau-Fallingbostel)
Holzkreuz
TK 2925 R3558320 H587 5 3 80
M: 254/78/21 Eichenholz
St: Ca. 150 m westlich der von Soltau nach Bispingen führenden Land-
straße erreichbar auf dem bei Kilometerstein 2,8 nach Westen, abzwei-
genden Wege, auf einer Mischwald-Lichtung.
Das „Stöhrkreuz“ genannte Flurdenkmal, ein an einen Weg-
weiser erinnernder Holzpfahl mit durchgestecktem Querarm,
soll eine über 500jährige Tradition haben. Zuletzt ist es 1954
aufgestellt worden, der Vorgänger 1886. Sein Stamm ist allseitig
in erhabener Arbeit auf vertieftem Grund mit Blumen- und
Ahrendarstellungen verziert worden. Auf dem Querarm, von
dem ein Stück bereits wieder abgeschlagen wurde, steht fol-
gende Inschrift in erhabener Kapitale auf vertieftem Grund
(fehlende Teile hier eingeklammert):
Vorderseite:
(STÖHR ± ZUM) ANDENKEN/EIN ALTER SOHN
V. HEIDEN/(HOF MIT NA)MEN STÖHR/
DER SPRACH ALHIER/
Rückseite:
MIT SEINEM/VERSCHLAFENEN MUND)
/ES IST GOTTES WILL/UND GOTT(ES WEHR).
Neuer Text nach Renovierung:
Vorderseite:
Stöhr ton Andenken / Een olln Söhn von Heidenhoff,
de Schaper Stöhr/de spreuk jüst hier mit sien’
Rückseite:
verslaten Mund: Dat is Gottes Will..
.. un Gottes Weer.. Anno Domini 1510 (Abb.)
2925.1 Dittmern
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