3825.4
Hildesheim (Gmkg. und Gde. Hildesheim,
Lkr. Hildesheim)
Steinkreuz?
TK 3825 R35644.. H57800..
M: nicht bekannt nicht bekannt
St: Bis zur Mitte des. 16. Jahrhunderts auf dem heute nicht mehr vor-
handenen, einst zum Altkloster St. Mauritius (auf dem Moritzberge)
gehörenden und vor dem Dammtore der Stadt gelegenen Kirchhof der
St.-J ohannis-Kirche.
Im Jahre 1399 ist dort ein Pfarrer des Klosters, namens Wigand,
im Auftrage des Ritters Ernst von Dötzum (zu jener Zeit
Besitzer von Schloß Ruthe an der Leine) ermordet worden.
Letzterer hatte an dem Geistlichen Rache geübt, weil dieser ihn
wegen unrechtmäßiger und entschädigungsloser Besitznahme
von 2 Hufen Landes und einiger Hausstellen nahe seinem
Schlosse, die aber Klostereigentum waren, mit dem Kirchen-
bann belegt hatte.
Den Toten bestattete man in der Krypta der St.-Mauritius-
Kirche. Am Platz der Mordtat, auf dem oben genannten Kirch-
hofe, wurde nahe dem Haus des Glöckners in die Mauer ein
Denkmal, vermutlich ein Steinkreuz mit einem Kruzifixus, ein-
gefügt. Dieses ist seit dem Abriß der ganzen Anlage verschollen.
Es ist möglich, aber nicht gesichert, daß sich auf dieser Sache
eine Urkunde des Bischofs Magnus vom 15.3.1439 bezieht, in
der jedem Christenmenschen ein 40tägiger Ablaß gewährt wird,
wenn dieser, wie es heißt, spricht:
„myt innicheit synes herten eyn Pater noster unde eyn Ave
Marien in jeghenwardicheit des cruces der martire unses
heren, dat steyt uppe sunte Johannis kerkhove in der muren
hinder dem homissenaltare vor deme Damdore vor Hilden-
’sem.“
Das Kreuz soll Reliquien des hl. Pankratius und der Elftausend
Jungfrauen enthalten haben.
Lit: Doebner 1891, S. 241. - Lüntzel 1858, S. 372. - Söding 1971, S. 224.
3825.5
Hildesheim (Gmkg. und Gde. Hildesheim,
Lkr. Hildesheim)
Denkstein
TK 3825 R 3564... H5780...
M: nicht bekannt nicht bekannt
St: Angeblich noch zu Beginn des 19. Jahrhunderts auf dem damals
bereits nicht mehr belegt gewesenen alten „Nikolaikirchhofe“ (auch
„Klaus- oder Klageskirchhof1 genannt) etwa im Bereich der heutigen
Straßen „Beyersche Burg“ und „Nikolaistraße“ gelegen, heute verschol-
len.
Denkstein an ein tragisches Ereignis in der Christnacht des
Jahres 1332. Damals überfielen aus Handelsneid Bürger der
Stadt Hildesheim die vor ihren westlichen Toren liegende
Dammstadt, die von gewerbsmäßig sehr erfolgreichen flandri-
schen Tuchmachern vorwiegend bewohnt war, und vernichte-
ten sie und ihre Einwohner. Für diese Untat ist am 25.3.1333
ein Sühnevertrag, die „Sona Dammonis“, mit dem Bischof
Heinrich III. zustandegekommen, der als Wiedergutmachung
unter anderem die Stiftung einer Sühnekerze im Dom, Errich-
tung einer Klause für eine fromme Einsiedlerin auf dem
„Damme“ sowie eines Hauses für Kranke und Gebrechliche am
Andreasplatz (Trinitatis-Hospital) und die Zahlung von 1000
Silbermark an den Bischof vorsah.
Der verschwundene Denkstein soll in lateinischer Sprache fol-
genden Text (hier übersetzt) getragen haben:
„Im Jahre 1332 bist du, Dammo, in der hl. Christnacht
zerstört worden. Der neidische Furor drückte den Hildes-
heimern die Waffen in die Hand. Der Priester wurde mitten
am Altar in der Kirche ermordet, und die gesamte Gemeinde
fiel durch das Schwert. Was die Gewalt nicht vermochte,
zerstörte der Feuersturm, und weder das Schwert, noch die
Flamme verschonte das Kind in der Wiege. Wer wird das
Unglück jener Nacht, wer wird von den Morden künden, wer
wird jemals den Schmerz mit Tränen auslöschen können?“
Lit: Knösel o. J., S. 14. — Lüntzel 1837, S. 214. — Lüntzel 1858, S.372.
- May 1969, S. 61. - Multhaupt 1966, S. 51. - Jan 1982, S. 29.
3825.6
Hildesheim (Gmkg. und Gde. Hildesheim,
Lkr. Hildesheim)
Steinkreuz
TK 3825
M: nicht bekannt nicht bekannt
St: Vorausgesetzt, daß das Steinkreuz überhaupt errichtet wurde, dann
im Gebiet der Altstadt.
Nach einer Notiz der „Handschriften Altstadt Hildesheim Nr. 3
Blatt 107“ des Stadtarchivs Hildesheim hatte um das Jahr 1495
Hans Kok den Hans Keyser erschlagen. Es kam vor den Rat der
Stadt ein Sühnevertrag zustande, in dem der Vater des Täters
versprach
„to settende eyn steynen crutze, wor se
(d.h. die Verwandten des Toten)
deß begeren.“
Unsicher ist, ob das Steinkreuz tatsächlich errichtet worden ist.
Lit: Blume 1934, S. 26.
3825.7
Hildesheim (Gmkg. und Gde. Hildesheim,
Lkr. Hildesheim)
Denkstein
TK 3825 R3565080 H5780280
M: nicht bekannt nicht bekannt
St: Einst am Andreasplatz, an der äußeren Grundmauer des durch
Bomben zerstörten, „umgestülpter Zuckerhut“ genannten Fachwerk-
hauses, links von der Haustür.
Steinplatte mit zwei eingehauenen gekreuzten Degen.
S: Einst tötete ein Bürgermeisterssohn im Streit einen Mitbürger. Er
entzog sich seinen Häschern und floh auf das sichere Gebiet der „Kreuz-
freiheit“. Sein wohlhabender Vater soll ihm dort das Wirtshaus „Neuer
Schaden“ gekauft haben. Dort ist der Sohn bis an sein Lebensende
geblieben. Nach seinem Tode verweigerte man ihm als ehemaligem
Totschläger das ehrliche Begräbnis. Da haben die Kapuzinermönche, die
er oft mit guten Gaben bedacht hatte, seine Leiche heimlich aus dem
Hause geholt und diese an einer nicht näher bezeichneten Wandstelle des
Klosters eingemauert.
Lit: Blume 1934, S. 33. - Festschrift 1924, S. 58. — Kassebeer 1927, S. 62.
3825.8
Ochtersum (Gmkg. Ochtersum, Gde. Hildesheim,
Lkr. Hildesheim)
Kreuzstein
TK 3825 R3565020 H5777470
M: 114/72/20 Sandstein
St: Der „Napoleonstein“ bzw. „Franzosenstein“ genannte Kreuzstein
steht im eingemeindeten Stadtteil Ochtersum nahe dem Eilers-Teich. Im
Jahre 1927 am alten Standort in der Dorfstraße umgefahren, stellte man
ihn am nördlichen Dorfeingang wieder auf. (R3564730, H5777810). Hier
beschädigt, ist er auf Veranlassung des damaligen Gemeindedirektors
Ihme instand gesetzt und nach Errichtung der Grünanlagen am Teich
an seinen jetzigen Platz gebracht worden.
147
Hildesheim (Gmkg. und Gde. Hildesheim,
Lkr. Hildesheim)
Steinkreuz?
TK 3825 R35644.. H57800..
M: nicht bekannt nicht bekannt
St: Bis zur Mitte des. 16. Jahrhunderts auf dem heute nicht mehr vor-
handenen, einst zum Altkloster St. Mauritius (auf dem Moritzberge)
gehörenden und vor dem Dammtore der Stadt gelegenen Kirchhof der
St.-J ohannis-Kirche.
Im Jahre 1399 ist dort ein Pfarrer des Klosters, namens Wigand,
im Auftrage des Ritters Ernst von Dötzum (zu jener Zeit
Besitzer von Schloß Ruthe an der Leine) ermordet worden.
Letzterer hatte an dem Geistlichen Rache geübt, weil dieser ihn
wegen unrechtmäßiger und entschädigungsloser Besitznahme
von 2 Hufen Landes und einiger Hausstellen nahe seinem
Schlosse, die aber Klostereigentum waren, mit dem Kirchen-
bann belegt hatte.
Den Toten bestattete man in der Krypta der St.-Mauritius-
Kirche. Am Platz der Mordtat, auf dem oben genannten Kirch-
hofe, wurde nahe dem Haus des Glöckners in die Mauer ein
Denkmal, vermutlich ein Steinkreuz mit einem Kruzifixus, ein-
gefügt. Dieses ist seit dem Abriß der ganzen Anlage verschollen.
Es ist möglich, aber nicht gesichert, daß sich auf dieser Sache
eine Urkunde des Bischofs Magnus vom 15.3.1439 bezieht, in
der jedem Christenmenschen ein 40tägiger Ablaß gewährt wird,
wenn dieser, wie es heißt, spricht:
„myt innicheit synes herten eyn Pater noster unde eyn Ave
Marien in jeghenwardicheit des cruces der martire unses
heren, dat steyt uppe sunte Johannis kerkhove in der muren
hinder dem homissenaltare vor deme Damdore vor Hilden-
’sem.“
Das Kreuz soll Reliquien des hl. Pankratius und der Elftausend
Jungfrauen enthalten haben.
Lit: Doebner 1891, S. 241. - Lüntzel 1858, S. 372. - Söding 1971, S. 224.
3825.5
Hildesheim (Gmkg. und Gde. Hildesheim,
Lkr. Hildesheim)
Denkstein
TK 3825 R 3564... H5780...
M: nicht bekannt nicht bekannt
St: Angeblich noch zu Beginn des 19. Jahrhunderts auf dem damals
bereits nicht mehr belegt gewesenen alten „Nikolaikirchhofe“ (auch
„Klaus- oder Klageskirchhof1 genannt) etwa im Bereich der heutigen
Straßen „Beyersche Burg“ und „Nikolaistraße“ gelegen, heute verschol-
len.
Denkstein an ein tragisches Ereignis in der Christnacht des
Jahres 1332. Damals überfielen aus Handelsneid Bürger der
Stadt Hildesheim die vor ihren westlichen Toren liegende
Dammstadt, die von gewerbsmäßig sehr erfolgreichen flandri-
schen Tuchmachern vorwiegend bewohnt war, und vernichte-
ten sie und ihre Einwohner. Für diese Untat ist am 25.3.1333
ein Sühnevertrag, die „Sona Dammonis“, mit dem Bischof
Heinrich III. zustandegekommen, der als Wiedergutmachung
unter anderem die Stiftung einer Sühnekerze im Dom, Errich-
tung einer Klause für eine fromme Einsiedlerin auf dem
„Damme“ sowie eines Hauses für Kranke und Gebrechliche am
Andreasplatz (Trinitatis-Hospital) und die Zahlung von 1000
Silbermark an den Bischof vorsah.
Der verschwundene Denkstein soll in lateinischer Sprache fol-
genden Text (hier übersetzt) getragen haben:
„Im Jahre 1332 bist du, Dammo, in der hl. Christnacht
zerstört worden. Der neidische Furor drückte den Hildes-
heimern die Waffen in die Hand. Der Priester wurde mitten
am Altar in der Kirche ermordet, und die gesamte Gemeinde
fiel durch das Schwert. Was die Gewalt nicht vermochte,
zerstörte der Feuersturm, und weder das Schwert, noch die
Flamme verschonte das Kind in der Wiege. Wer wird das
Unglück jener Nacht, wer wird von den Morden künden, wer
wird jemals den Schmerz mit Tränen auslöschen können?“
Lit: Knösel o. J., S. 14. — Lüntzel 1837, S. 214. — Lüntzel 1858, S.372.
- May 1969, S. 61. - Multhaupt 1966, S. 51. - Jan 1982, S. 29.
3825.6
Hildesheim (Gmkg. und Gde. Hildesheim,
Lkr. Hildesheim)
Steinkreuz
TK 3825
M: nicht bekannt nicht bekannt
St: Vorausgesetzt, daß das Steinkreuz überhaupt errichtet wurde, dann
im Gebiet der Altstadt.
Nach einer Notiz der „Handschriften Altstadt Hildesheim Nr. 3
Blatt 107“ des Stadtarchivs Hildesheim hatte um das Jahr 1495
Hans Kok den Hans Keyser erschlagen. Es kam vor den Rat der
Stadt ein Sühnevertrag zustande, in dem der Vater des Täters
versprach
„to settende eyn steynen crutze, wor se
(d.h. die Verwandten des Toten)
deß begeren.“
Unsicher ist, ob das Steinkreuz tatsächlich errichtet worden ist.
Lit: Blume 1934, S. 26.
3825.7
Hildesheim (Gmkg. und Gde. Hildesheim,
Lkr. Hildesheim)
Denkstein
TK 3825 R3565080 H5780280
M: nicht bekannt nicht bekannt
St: Einst am Andreasplatz, an der äußeren Grundmauer des durch
Bomben zerstörten, „umgestülpter Zuckerhut“ genannten Fachwerk-
hauses, links von der Haustür.
Steinplatte mit zwei eingehauenen gekreuzten Degen.
S: Einst tötete ein Bürgermeisterssohn im Streit einen Mitbürger. Er
entzog sich seinen Häschern und floh auf das sichere Gebiet der „Kreuz-
freiheit“. Sein wohlhabender Vater soll ihm dort das Wirtshaus „Neuer
Schaden“ gekauft haben. Dort ist der Sohn bis an sein Lebensende
geblieben. Nach seinem Tode verweigerte man ihm als ehemaligem
Totschläger das ehrliche Begräbnis. Da haben die Kapuzinermönche, die
er oft mit guten Gaben bedacht hatte, seine Leiche heimlich aus dem
Hause geholt und diese an einer nicht näher bezeichneten Wandstelle des
Klosters eingemauert.
Lit: Blume 1934, S. 33. - Festschrift 1924, S. 58. — Kassebeer 1927, S. 62.
3825.8
Ochtersum (Gmkg. Ochtersum, Gde. Hildesheim,
Lkr. Hildesheim)
Kreuzstein
TK 3825 R3565020 H5777470
M: 114/72/20 Sandstein
St: Der „Napoleonstein“ bzw. „Franzosenstein“ genannte Kreuzstein
steht im eingemeindeten Stadtteil Ochtersum nahe dem Eilers-Teich. Im
Jahre 1927 am alten Standort in der Dorfstraße umgefahren, stellte man
ihn am nördlichen Dorfeingang wieder auf. (R3564730, H5777810). Hier
beschädigt, ist er auf Veranlassung des damaligen Gemeindedirektors
Ihme instand gesetzt und nach Errichtung der Grünanlagen am Teich
an seinen jetzigen Platz gebracht worden.
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