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Das Rathaus in Duderstadt — Forschungen der Denkmalpflege in Niedersachsen, Band 6: Hameln: Verlag CW Niemeyer, 1989

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https://doi.org/10.11588/diglit.57465#0058
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HORST MASUCH


29 Rekonstruierter Grundmau-
ernplan des Kaufhauses mit
den baulichen Ergänzungen
(rot angelegt) aus dem 14. Jh.
Das im Süden angefügte neue
tonnengewölbte Kellerge-
schoß des Salzkammeran-
baues war nur aus dem Vor-
gängerbau des Rathausflü-
gels (schraffierte Fläche) zu-
gänglich.

Fenster an dieser Stelle im Saal ist dafür ebenso ein
Indiz wie die beiden hier übereinander angeordne-
73 ten Türen im Ober- und Erdgeschoß. Dieser ältere
Anbau war schon beim Bau des jetzigen Saalbaues
vorhanden — worauf noch andere Anhaltspunkte
beim Salzkammeranbau hinweisen. Dieser ältere
Bau sollte zweifellos durch einen Saalbau ersetzt
werden. Nach Fertigstellung einer Erdgeschoß-
11 wand erfolgte eine Planänderung, und der Saalbau
wurde jetzt unter Erhaltung des vorhandenen Ge-
16 bäudes vor dieses gebaut. Ob mit dieser Planände-
17 rung auch eine — möglicherweise längere — Bau-
unterbrechung verbunden war, läßt sich nicht fest-
stellen. Aber nach mittelalterlichen Gepflogenhei-

ten ist es nicht unwahrscheinlich, daß mit dem Bau-
beginn auch schon Holz eingeschlagen wurde, die
Jahreszahl 1302 daher den Baubeginn und das Jahr
1303 die Fortsetzung der Bautätigkeit nach der
Planänderung angibt.
Der Bau der steinernen Kammer
Eine Steinkammer in der Südwestecke der Kauf-
halle ist die älteste erhaltene Raumabtrennung im 30
Saalbau. Der jetzt als „Folterkeller“ bezeichnete,
sicherlich aber nicht für diesen Zweck eingebaute
Raum mag schon im 14. Jahrhundert entstanden
sein. Einige Steinquader der neu errichteten Wände
tragen Steinmetzzeichen, die noch nicht die charak- 74

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