Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Das Rathaus in Duderstadt — Forschungen der Denkmalpflege in Niedersachsen, Band 6: Hameln: Verlag CW Niemeyer, 1989

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.57465#0078
License: Creative Commons - Attribution - ShareAlike

DWork-Logo
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
HORST MASUCH


57 Rekonstruierter Oberge-
schoßgrundriß für die Baupe-
riode 1530 bis 1539. In dem
verkürzten Saal wurden außer
der stärkeren Steinsäule eine
wandständige und zwei frei-
stehende Holzstützen für ei-
nen Unterzug eingebaut, mit
dem die Tragfähigkeit der
Saaldecke erhöht wurde. Der
geschlossene Teil der Laube
war unterteilt in einen Raum
mit der Treppenanlage zum
Fachwerkgeschoß und einen
— auch von außen zugängli-
chen — Raum, in dem 1538
die Kapelle eingerichtet wird.

Die neue zweigeschossige Ostwand von Kauf-
halle und Saal wurde — nach der Planänderung — in
56 der Flucht des Rathauses einschließlich der 5,90 m
langen Ostwand der Laube errichtet. Abknickend
nach Westen setzt sich ein 8,25 m langes, geschlos-
senes Wandfeld fort, das mit einer eingebundenen
Halbsäule endet. In gleicher Flucht schließt sich,
12,80 m lang, die eigentliche Laube an, deren drei
Bögen über zwei achteckigen Pfeilern — im Erd-
geschoß als Segmentbögen, im Obergeschoß als
Halbkreisbögen — in beiden Geschossen symme-
trisch zur Achse zu den jeweils zwei Portalen zur
Kaufhalle und zum Saal angeordnet sind. Die
Laube wird in Nordsüdrichtung durch eine massive
Wand abgeschlossen, an der sich außen die massive,

ebenfalls mit einer Maßwerkbrüstung ausgestattete
Treppe zum Obergeschoß der Laube anlehnt. Die
beiden Geschosse der Laube sind ungleich hoch.
Das Erdgeschoß ist wesentlich niedriger als das 63
Obergeschoß. Die ursprünglich mit Dielen belegte
Balkendecke über dem Erdgeschoß der Laube war
mit Rücksicht auf die Zugänglichkeit zu den Por-
talen der Kaufhalle um 0,80 m höher als die Decke
zwischen Kaufhalle und Saal gelegt worden; der
Besucher mußte deshalb früher immer von der
Laube in den Saal hinuntersteigen.
Der Laubenvorbau schließt oben mit einem
Gesims ab, das an der Nordost- und Nordwestecke
polygonal auf angedeutete Konsolen auskragt, die
als Unterbau der polygonalen Ecktürme des Fach-

74
 
Annotationen