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Das Rathaus in Duderstadt — Forschungen der Denkmalpflege in Niedersachsen, Band 6: Hameln: Verlag CW Niemeyer, 1989

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https://doi.org/10.11588/diglit.57465#0200
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BERNHARD RECKER


205 Laube, OG, Nordostecke, 1. Farbphase.


206 Rathaussaal, Nordwand, 1. Fenster v. Westen, östliche Lai-
bung, Befundsituation.

der grauen, die beschriebene Fugenzeichnung tra-
gende Wandfarbigkeit offenbar korrespondiert,
war an den im gleichen Ton gehaltenen Gewänden
der vorgegebene Fugenschnitt jeweils durch ca.
2 cm breite, weiße, schwarz geteilte, Doppelfugen
akzentuiert. Die Kehle des linken Gewändes war
grün, die des rechten rot abgesetzt.
Lückenhafter blieb die Befundlage zur zweiten
Raumausmalung des Rathaussaales, also zur älte-
ren der Weiß/Rot-Fassungen. An den Fenster-
nischen der Nordwand, die zumindest teilweise die
barocken Veränderungen überdauert hatten, stellte
sie sich unterschiedlich dar: Die Nischen der bei-
den westlichen Fenster waren auf der Saalwand von
einer oxidroten Eckverzahnung begleitet. Die Qua-
derbreite wechselte zwischen 20 cm und 35 cm, die
Höhe betrug ca. 30 cm. Auf der Laibung wurde die
Kante lediglich mit einer etwa 20 cm breiten roten
Fasche versehen. Hier markierte eine schwarze
Doppelfuge die Quaderhöhe, auf der Wand wurde
die Verzahnung von einem einfachen Fugenstrich
unterteilt. Zu den kalkweißen Wandflächen hin, im
Abstand von 2 cm, begrenzte ein senkrecht gezo-
gener, ebenfalls schwarzer Begleitstrich die Schein-
quaderaufmalung. Davon abweichend war die Ni-

sche des östlichen Fensters der Nordwand gestal- 208
tet, die noch das gekuppelte Spitzbogenfenster des
14. Jahrhunderts enthielt. Hier war die spitzbogige
Wandöffnung auf der Saalwand von einer 40 cm
breiten oxidroten Fasche begleitet, die seitwärts mit
einem anliegenden schwarzen Begleitstrich einge-
faßt wurde. Doppelte schwarze Fugenstriche unter-
teilten die Fasche in ca. 25 cm hohe Quader. Die im
weißen Wandton gehaltene Laibungsfläche glie-
derte lediglich eine schwarze Strichführung knapp
entlang der Kante. Die Farbigkeit des zweibahni-
gen Maßwerkfensters war nicht sicher deutbar (ver-
mutlich rot). Wie sich nach dem Entfernen des Ver-
putzes im Ostteil der Laube 1985 herausstellte —
im Rathaussaal war das ursprüngliche Fußbodenni-
veau durch die Höherlegung im Jahre 1754 nicht
mehr gegeben —, bildete ein etwa 10 cm hoher
schwarzer Sockelstreifen den unteren Abschluß
dieser Raumfassung. Unterhalb der Decke, die
selbst monochrom rot durchgestrichen war, faßte
ein ungefähr 75 cm breiter oxidroter Streifen die
Wandflächen nach oben hin ein.
Die nächstjüngere Farbgebung wiederholte die 209
Wand- und Deckenfarbigkeit ihrer Vorgängerin,
gestaltete die Nischeneinfassungen jedoch schlich-

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