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5. Inschriften.
Die Ausbeute an Inschriften bei den Grabungen am Hafen war verhältnismäßig
gering; indem ich minder bedeutsame Fragmente beiseite lasse, beschränke ich mich auf
nachstehende Stücke:
Nr. 86. Die Ostfront des südlichen Torbaues trug im Untergeschosse auf der obersten
Architravfascie eine in o-o8m hohen Buchstaben tief und sorgfältig eingegrabene Inschrift,
von der folgende, unter den übrigen Trümmern des Bauwerkes gefundene Fragmente
erhalten sind:
ä) Rechtes Ende des zweiten Architraves von Süden (B in Fig. 158), aus zwei Bruch-
stücken zusammengesetzt; im Friese war rechts ein o*83m langes, bis zur Stoßfuge reichendes
Stück eingeflickt, das Ende einer gleichem Zwecke dienenden Aushöhlung ist im Bruche
links noch erhalten. Länge der Schriftfläche im Bogen gemessen Γ70m; sie ist größten-
teils abgespalten, auch das Erhaltene sehr verrieben; die Mitte der Soffitte, im Faksimile
durch einen Stern angedeutet, fällt etwas links von Σ, nach n ist noch für etwa sieben
Buchstaben Platz.
0 Mittelarchitrav (C in Fig. 159, vgl. Fig. 160), in fünf Fragmenten nahezu ganz zu-
sammengebracht; vier links passen im Bruche aneinander, die Entfernung des rechten Endes
von ihnen ist durch den Grundriß gesichert. Schon im Altertum unweit des linken Endes
durchgebrochen und mit Hilfe einer 036 m langen Klammer geflickt, wobei die Inschrift teil-
weise zerstört wurde. Länge der Schriftfläche links 2^54m, rechts o-45 m, dazwischen Platz
für drei Buchstaben; der halbkreisförmige Bogen, der von der Interpunktion erhalten ist,
kann danach nicht zu einem Blatte ergänzt werden und muß unmittelbar neben der Bruch-
kante geendet haben.
c) Linkes Ende des vierten Architraves (D in Fig. 159), Länge der Schriftfläche 0*84 m;
der schräge Strich oben vor φ ist wohl nur zufällig, nicht Rest einer Interpunktion, die
nach dem Praenomen nicht gut angenommen werden kann, da sie selbst vor Titel und
Iterationsziffer fehlt.
d) Endarchitrav Nord (E in Fig. 160); links Stoßfläche, rechts kurz vor der Ansichts-
fläche der Schmalfront gebrochen, mit roh zugerichteter Anschlußfläche nach Westen für
das Gebälk der Straßenhalle, die den letzten Buchstaben teilweise zerstört hat.
Der Name des Erblassers in C—E vervollständigt sich nach zwei Inschriften von
der Agora (s. o. Nr. 49 und 63; vgl. auch Forsch. II Nr. 75—82); in B ist κατεσκε]ύ[α]σ[ε]ν
sicher, danach vor θ-εου wohl nur [μετά τής] möglich, obwohl mir eine Parallele für diese
Formel nicht zu Gebote steht. Die Ergänzung des Anfanges findet in der durch den
Grundriß gegebenen Ungleichheit der Blocklängen, die, von den geraden Enden abgesehen,
 
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