Vorwort
Im vorliegenden dritten Band der „Forschungen in Ephesos“ kommen hauptsächlich
die Ergebnisse der Grabungen auf dem Marktplatz und am Hafen der hellenistisch-römischen
Stadt zur Darstellung. Über die während der vieljährigen Arbeiten auf dem ephesischen
Trümmerfeld in den einzelnen Grabungsabschnitten erzielten Fortschritte sind jeweils im
Anzeiger der Wiener Akademie der Wissenschaften (seit 1896) wie im Beiblatt der Jahres-
hefte des österreichischen archäologischen Instituts (seit 1898) vorläufige, vielfach auch
bereits durch Rekonstruktionszeichnungen erläuterte Mitteilungen veröffentlicht worden.
Schon Benndorfs erste Grabung 1896, die der Feststellung der lysimachischen Stadt galt,
hatte im Südwestwinkel des österreichischen Ausgrabungsgebietes, am Rande des Hafen-
sumpfes einsetzend, die Reste einer den Kai umsäumenden Halle und eine zweigeschossige
torartige Anlage, die wir jetzt als das südliche Hafentor bezeichnen, aufgedeckt. 1899 wurde
etwa 70m nördlich davon der „mittlere“ Torbau, mit dem die vom Hafen zum Theater
führende breite West-Oststraße (die spätere Arkadiane) anhebt, weiter nördlich 1902 ein
drittes Tor, das im Grundriß einfachste und am stärksten zerstörte, bloßgelegt. Die 1901
begonnenen Grabungen auf der Agora, deren Stelle schon von Falkener und Wood erkannt
worden war, erschlossen zunächst das aus späthellenistischer Zeit stammende Westtor,
1903 das noch in allen wesentlichen Teilen erhaltene, reichausgestattete Südtor (das Tor
des Mazaeus und Mithradates), 1905 die Südhalle, zuletzt 1906 und 1907 das unscheinbare
Nordtor und die obere Osthalle, deren Aufdeckung besondere Schwierigkeiten bot. Er-
gänzende Ausgrabungen 1911 wurden vor allem durch reiche inschriftliche Ausbeute belohnt.
Wie bei den Grabungen, so haben auch bei der nunmehrigen systematischen wissen-
schaftlichen und künstlerischen Auswertung des dem Boden abgerungenen Tatbestandes
die von O. Benndorf in den Dienst des ephesischen Unternehmens gestellten Architekten
und Gelehrten nach einheitlichem Plane zusammengewirkt. Den Band schmücken noch wert-
volle Stücke aus G. Niemanns künstlerischem Vermächtnis: die Aufnahmen und Rekonstruk-
tionen der beiden großen Torbauten am Hafen und des Westtores der Agora sowie des
hellenistischen Brunnenhauses, dazu noch der Aufriß des Aquäduktes des Pollio. Nur für
die beiden Hafentore lag von Niemann auch die Baubeschreibung vollständig vor. Für die
übrigen Bauwerke mußte W. Wilberg eintreten, indem er die Beschreibungen ergänzte
und weitausgreifende baugeschichtliche Untersuchungen beisteuerte. Ihm fiel auch die Auf-
Forschungen in Ephesos III.
II
Im vorliegenden dritten Band der „Forschungen in Ephesos“ kommen hauptsächlich
die Ergebnisse der Grabungen auf dem Marktplatz und am Hafen der hellenistisch-römischen
Stadt zur Darstellung. Über die während der vieljährigen Arbeiten auf dem ephesischen
Trümmerfeld in den einzelnen Grabungsabschnitten erzielten Fortschritte sind jeweils im
Anzeiger der Wiener Akademie der Wissenschaften (seit 1896) wie im Beiblatt der Jahres-
hefte des österreichischen archäologischen Instituts (seit 1898) vorläufige, vielfach auch
bereits durch Rekonstruktionszeichnungen erläuterte Mitteilungen veröffentlicht worden.
Schon Benndorfs erste Grabung 1896, die der Feststellung der lysimachischen Stadt galt,
hatte im Südwestwinkel des österreichischen Ausgrabungsgebietes, am Rande des Hafen-
sumpfes einsetzend, die Reste einer den Kai umsäumenden Halle und eine zweigeschossige
torartige Anlage, die wir jetzt als das südliche Hafentor bezeichnen, aufgedeckt. 1899 wurde
etwa 70m nördlich davon der „mittlere“ Torbau, mit dem die vom Hafen zum Theater
führende breite West-Oststraße (die spätere Arkadiane) anhebt, weiter nördlich 1902 ein
drittes Tor, das im Grundriß einfachste und am stärksten zerstörte, bloßgelegt. Die 1901
begonnenen Grabungen auf der Agora, deren Stelle schon von Falkener und Wood erkannt
worden war, erschlossen zunächst das aus späthellenistischer Zeit stammende Westtor,
1903 das noch in allen wesentlichen Teilen erhaltene, reichausgestattete Südtor (das Tor
des Mazaeus und Mithradates), 1905 die Südhalle, zuletzt 1906 und 1907 das unscheinbare
Nordtor und die obere Osthalle, deren Aufdeckung besondere Schwierigkeiten bot. Er-
gänzende Ausgrabungen 1911 wurden vor allem durch reiche inschriftliche Ausbeute belohnt.
Wie bei den Grabungen, so haben auch bei der nunmehrigen systematischen wissen-
schaftlichen und künstlerischen Auswertung des dem Boden abgerungenen Tatbestandes
die von O. Benndorf in den Dienst des ephesischen Unternehmens gestellten Architekten
und Gelehrten nach einheitlichem Plane zusammengewirkt. Den Band schmücken noch wert-
volle Stücke aus G. Niemanns künstlerischem Vermächtnis: die Aufnahmen und Rekonstruk-
tionen der beiden großen Torbauten am Hafen und des Westtores der Agora sowie des
hellenistischen Brunnenhauses, dazu noch der Aufriß des Aquäduktes des Pollio. Nur für
die beiden Hafentore lag von Niemann auch die Baubeschreibung vollständig vor. Für die
übrigen Bauwerke mußte W. Wilberg eintreten, indem er die Beschreibungen ergänzte
und weitausgreifende baugeschichtliche Untersuchungen beisteuerte. Ihm fiel auch die Auf-
Forschungen in Ephesos III.
II