TINO.
243
Seide (sonst 2 bis 3000 Okka, Andros 6000 Okka, die meist
nach Scio ausgeführt wurden). UeberaU bietet man jetzt in
den Dörfern gestrickte seidene Handschuh und Strümpfe zum
Verkauf und eine Menge davon werden ausgeführt.
Bienen hält man ziemlich viel und erhält Wachs und
Honig von guter Qualität. Auch hat man einige Schafheerden;
ihre Wolle aber wird, so wie die hier erbaute Baumwolle,
auf der Insel selbst verbraucht.
Der geognostische Bau der Insel ist folgender: in der
südlichen Hälfte bildet Granit den Kern der Insel, er ist zur
höchsten Kuppe der Insel, Xo Bourgo (577 Metres über d.
M.), gehoben, seine Ränder umgiebt Gneiss, der in der Nähe,
besonders an der östlichen und südlichen Seite, sehr verwit-
tert ansteht, auf diesem liegt Glimmerschiefer, weicher sich
längs der Westküste hinzieht und den nördlichen und nord-
östlichen Theil der Insel einnimmt. Er führt besonders an
der Westküste bedeutende Marmorlager, über welche ich so-
gleich das wichtigste anführen werde. Ausserdem enthält das
Glimmerschiefergebirg noch Hornblendelager und reichlich mit
Epidot durchwachsene Schichten, andre enthalten viel rundli-
che Granaten.
Ganz im Norden der Insel hebt sich mächtig Serpentin,
er kommt an einer Stelle von der edelsten Art vor, als der
wahre Ophites der Alten, an einer andern Stelle bricht in
ihm Chromeisenstein ein. Im Süden der Insel tritt nochmals
ebenfalls nahe am Meere Serpentin auf. Hier ist er aber
ziemlich hart, mit viel Magneteisensteinkörnchen aufs feinste
verwachsen, und zieht die Magnetnadel stärker an wie
voriger.
Der Marmor auf Tino.
Der Marmor, der hier gebrochen wird, besonders zu
Pyrgos, Isternia, Kardiani u. s. w., bietet einen Hauptaus-
fuhrartikel. Er ist feinkörnig, entweder ganz weiss oder weiss
mit bläulichgrauen Streifen oder Wolken durchzogen, den man
16*
243
Seide (sonst 2 bis 3000 Okka, Andros 6000 Okka, die meist
nach Scio ausgeführt wurden). UeberaU bietet man jetzt in
den Dörfern gestrickte seidene Handschuh und Strümpfe zum
Verkauf und eine Menge davon werden ausgeführt.
Bienen hält man ziemlich viel und erhält Wachs und
Honig von guter Qualität. Auch hat man einige Schafheerden;
ihre Wolle aber wird, so wie die hier erbaute Baumwolle,
auf der Insel selbst verbraucht.
Der geognostische Bau der Insel ist folgender: in der
südlichen Hälfte bildet Granit den Kern der Insel, er ist zur
höchsten Kuppe der Insel, Xo Bourgo (577 Metres über d.
M.), gehoben, seine Ränder umgiebt Gneiss, der in der Nähe,
besonders an der östlichen und südlichen Seite, sehr verwit-
tert ansteht, auf diesem liegt Glimmerschiefer, weicher sich
längs der Westküste hinzieht und den nördlichen und nord-
östlichen Theil der Insel einnimmt. Er führt besonders an
der Westküste bedeutende Marmorlager, über welche ich so-
gleich das wichtigste anführen werde. Ausserdem enthält das
Glimmerschiefergebirg noch Hornblendelager und reichlich mit
Epidot durchwachsene Schichten, andre enthalten viel rundli-
che Granaten.
Ganz im Norden der Insel hebt sich mächtig Serpentin,
er kommt an einer Stelle von der edelsten Art vor, als der
wahre Ophites der Alten, an einer andern Stelle bricht in
ihm Chromeisenstein ein. Im Süden der Insel tritt nochmals
ebenfalls nahe am Meere Serpentin auf. Hier ist er aber
ziemlich hart, mit viel Magneteisensteinkörnchen aufs feinste
verwachsen, und zieht die Magnetnadel stärker an wie
voriger.
Der Marmor auf Tino.
Der Marmor, der hier gebrochen wird, besonders zu
Pyrgos, Isternia, Kardiani u. s. w., bietet einen Hauptaus-
fuhrartikel. Er ist feinkörnig, entweder ganz weiss oder weiss
mit bläulichgrauen Streifen oder Wolken durchzogen, den man
16*