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Fielding, Henry; Fielding, Henry [Hrsg.]
Emilie Booth: Ein Muster ehelicher Liebe (Band 3/4) — Leipzig, 1798 [VD18 90589165]

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https://doi.org/10.11588/diglit.34277#0023
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Siebentes Buch. Zweytcö Kapitel. 17

ich aber einige nähere Nachrichten, die mir
vielleicht nie zu Ohren gekommen seyn wür-
den, wenn unsere Streitigkeiten nicht im
Kirchspiel bekannt worden waren. Kurz, cs
ward mir gesagt, daß diese artige gefällige
Person, wofür ich sie anfangs hielt, ein
wahrer Teufel sey, und daß sich wahrschein-
lich ihr erster Manu um ihrentwillen zu Lobt
gegrämt habe.
Nachdem ich mich von der Wahrheit die-
ser Sache durch weitere Nachforschung über-
zeugt hatte, war ich entschlossen, sie meinem
Vater zu eröffnen. Der Zufall gab mir bald
eine günstige Gelegenheit ihn allein zu spre-
chen , ws er eben bey guter Laune war. Er
eröffnete mir jetzt fein Vorhaben wegen feiner
Heurath, und sagte, er habe sonst einige
Gewissenszweifel wegen der zweyten Heurath
gehabtj aber nunmehr, da er die Sache rei-
fer überlegt, sey er von der Rechtmäßigkeit
derselben überzeugt worden. Er versprach
mir dabey heilig, daß feine Liebe gegen mich
durch diese Heurath im geringsten nicht ver-
mindert werden sollte, und schloß endlich mit
dem Lob und der Versicherung des guten
Herzens der Wittwe, und betheuerte, daß er
sich nur in ihre Tugend und nicht in ihre Per-
son verliebt habe.
Ich sic! jetzt auf meine Knie vor ihm nie-
der, netzte seine Hand mit meinen Thräneu,
B
 
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