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Fielding, Henry; Fielding, Henry [Hrsg.]
Emilie Booth: Ein Muster ehelicher Liebe (Band 3/4) — Leipzig, 1798 [VD18 90589165]

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https://doi.org/10.11588/diglit.34277#0052
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46 Siebentes Buch. Fünftes Kapitel.
noch mehr bestärkt wurde. Gewöhnlich brach-
te letzterer drey Monate des Jahres auf sei-
ner Pfarre zu, in welcher Absicht er sich eini-
ge Zimmer in dem Pfarrhaufe Vorbehalten
hatte, und das Haus war auch für zwey
solche kleine Familien geräumig genug. Wir
glaubten anfangs, es würde kein Schaden
für uns seyn, wenn er bey uns an Tifch
ging, und mein Mann gab auf einige Zeit
den Entschluß, den er gefaßt hatte, seine
Stelle zu verändern, auf. Allein diese gold-
neu Aussichten verschwanden gar bald; denn
ungeachtet wir uns beyderseits aus allen
Kräften bemüheten, ihm gefällig zu seyn, so
sahen wir doch bald, daß nicht mit ihm aus-
zukommen war. Er war, um mit einem Worte
seinen ganzen Charakter zu schildern, der
größte Murrkopf, den man sich nur denken
kann. Ungeachtet er übrigens ein guter from-
mer Mann war, so machte dieß seine Gesell-
schaft doch unerträglich. Wenn sein Früh-
stück nicht mit der Minute, da er es verlang,
te, fertig war, wenn bey Tische an einer
Speise nur irgend etwas fehlte, kurz, wenn
man nicht in allen Stücken genau feinen Ge-
schmack traf, fo war er den ganzen Tag ver-
drießlich, und so war er denn auch fast nie
einen ganzen Tag bey Laune zu erhalten;
denn das Schicksal scheint ordentlich Vergnü-
gen daran zu finden, solchen Leuten immer
 
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