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Galerie Fischer <Luzern> [Hrsg.]
Auktion / Galerie Fischer: Inventar des Schlosses Mauensee - alter Berner und Luganeser Patrizierbesitz und diverse Provenienz -, antikes Mobiliar ..., Gemälde ...: am 26., 27. und 28. Mai 1932 im Zunfthaus zur Meise in Zürich — Luzern, [Nr. 28].1932

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https://doi.org/10.11588/diglit.5283#0003
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OC 3

UNIVERSITÄTS-
BIBLIOTHEK
HEIDELBERG

SCHLOSS MÄUENSEE

am Mauensee beim Dorfe St. Ehrhardt, unweit Sursee.

D,

"ie liebliche Insel beim Dorfe St. Ehrhardt darf als ein zweites Schwanau (am Lowerzer
See) angesprochen werden. Ihre Burg teilte auch dasselbe Schicksal. Schon 1275 ist sie im
österreichischen Urbar als « Burgstall » bezeichnet, wobei sich die Grafen von Habsburg und
die Freiherren von Grünenberg (Richensee) in den wertvollen Besitz teilen.
Ende des 14. Jahrhunderts gelangt der Habsburger Änteil an die Herren von Büron und
1455 mit deren Besitz an Luzern.

Es war nur mehr eine Ruine, was die Eidgenossen da auf ihrem Rachezuge 1586 zurückließen.
Äber Kaspar Pfyffer erwarb von der Stadt diese anmutige Insel, baute sich 1590 auf ihrem
Burggrund einen neuen fldelssitz, von einer Ringmauer umgürtet und von vier Ecktürmen
malerisch flankiert. Dazu eine typische Schloßkapelle. Sowohl Merians als auch Herrliber-
gers Topographien von 1648 und 1754 zeigen uns das alles im Stiche, aber seither sind Ring-
mauer wie Türme und Kapelle verschwunden und das Umgelände hat mehr den Charakter
eines französischen Landhauses erhalten. Immerhin noch reizvoll genug: Der Schloßbau zeigt
noch die alte Steingewandung; dazu ist die Insel mit einer Holzbrücke von 100 Meter Länge
mit dem Ufer verbunden.

Auf die Pfyffer kamen andere Besitzer (die Cloos von Luzern, dann ein Graf Riva, nach
1800 ein Zofinger Liebhaber und dann 1845 Jost von Segesser, Großrichter im 1. päpstlichen
Schweizerregiment und Oberrichter von Luzern).

Um 1875 erwarb sich Graf Pourtales den Sitz und stattete ihn ritterlich-künstlerisch aus.
Heute gehört das Schloß seinem Sohn.1)

') „Die Burgen und Schlösser des Kantons Luzern", von Dr. Franz Heinemann. Verlag Emil Birkhäuser, Basel.

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