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Galerie Fischer <Luzern> [Hrsg.]
Auktion / Galerie Fischer: Zinnsammlung V, Waffen, Glassammlung aus englischem Besitz: [30., 31. August 1937] — Luzern, [Nr. 59].1937

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https://doi.org/10.11588/diglit.6022#0030
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245. Halbrüstung, bestehend aus offener Sturmhaube mit spitz zulaufender Helmglocke.
Die zweiteilige Halsberge ist viermal geschoben und hat geschnürlten Rand. Die an
Federzapfen befestigten Spangeröls sind fünfmal geschoben. Harnischbrust mit drei
Bauchreifen und zwei steifen Beintaschen. Der Harnischrücken mit einem Gesässreifen.
Deutsch, um 1550.

246. Prunkrüstung, Halbrüstung, bestehend aus Helm mit Wangenklappen, zweiteiliger Hals-
berge, Harnischbrust mit ganzen Beintaschen, Harnischrücken und Armzeugen mit weit-
ausladenden Schultern. Das Ganze ist reich ornamental und figural geätzt und vergoldet.
Auf der Brustmitte die Darstellung der Muttergottes im Strahlenkranze, darunter das
Signum des Meisters POMPEO DELLA CHIESA. Die mannigfaltigen Darstellungen sind
viel feiner und künstlerischer als man dies sonst bei Stücken dieser Epoche findet. Aus der
ehemaligen Sammlung DUC DE DINO stammend, ging es in Museumsbesitz über. Ausser
dem Katalog der vorerwähnten Sammlung De Dino hat diese Prunkrüstung auch sonst
Aufnahme in der Literatur gefunden und ist im „HANDBOOK OF THE COLLECTION
OF ARMS AND ARMOR, BASHFORD DEAN, NEW YORK 1915" auf Tafel
XXIX abgebildet. Ebenso bei „LAKING A RECORD OF EUROPEAN ARMOUR AND
ARMS THROUGH SEVEN CENTURIES" 1920, Band IV, Seite 77, Fig. 1155. Ueber
den Meister Pompeo mit dem Beinamen della Chiesa, der der Hofplattner König
Philipps II. von Spanien war, und den der Nestor der Waffenkunde, Wendelin Boeheim,
in seinem Werk „Die Meister der Waffenschmiedekunst 1895" zu den „ausgezeichnetsten
des 16. Jahrhunderts" zählt, findet man genaue Angaben bei ANGELUCCI ANGELO,
CATALOGO DELLA ARMERIA REALE TORINO, 1890, Seite 122.

Mailand 1575—1580.
Siehe Abb. Tafel 26.

247. Ganzer Pferdeharnisch, bestehend aus Roßstirne, Kanz, Fürbug, Sattel und Gelieger.
Das Ganze mit geschnürlten Rändern und Riefelungen. (Das Holzpferd nicht dazugehörig.)
Deutsch, im Stile um 1500.

Eine Wiener Arbeit des 19. Jahrhunderts. Roßstirne original.

248. Ganzer Feldharnisch, bestehend aus Sturmhaube mit absteckbarem Visier, Hals-
berge, Harnischbrust mit Bauchreifen und Beintaschen, Harnischrücken, sowie kom-
plettem Armzeug mit Handschuhen und komplettem Beinzeug. Das Ganze, reich geätzt
und vergoldet, ist eine Nachbildung des Feldharnisches König Philipps II. von Spanien
im Kunsthistorischen Museum Wien (Waffensammlung).

Im Stile um 1580.

249. Modell eines kompletten Feldharnisches.
Im Stile um 1520.

Wiener Arbeit um 1860. Höhe 67 cm.

II. Schilde und Diverses

250. Ungarische Tartsche, Holz, mit Leder bezogen. Auf Kreidegrund weiss-rot bemalt,
in der Mitte der unteren Hälfte ein rotes Kreuz. Originalnieten für die Schildfesseln.
Sogenannte Hussarische Tartsche, wie sie bei den in orientalischen Kostümen gerittenen
Turnieren am Kaiserlichen Hofe Verwendung fand.

Ein Stück von tadelloser Erhaltung und grosser Seltenheit.

Mitte 16. Jahrhundert. Höhe 130 cm.

251. Rundschild, Eisen, die Oberfläche, bemalt, zeigt, flankiert von Waffentrophäen, drei
Wappen nürnbergischer Adelsgeschlechter (von Haller, Behaim von Schwarzbach und
Herdegen von Kulm).

Deutsch, erste Hälfte 17. Jahrhundert. Durchmesser 58 cm.

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