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Flechsig, Eduard [Editor]; Cranach, Lucas [Ill.]
Tafelbilder Lucas Cranachs d. Ä. und seiner Werkstatt: Text — Leipzig, 1900

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https://doi.org/10.11588/diglit.21952#0053
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— 24 —

auch mit darin begründet sein, dass die Passions- Mantel, die Kreuzfahne in der Linken, steht

szenen wohl immer nur für kurze Zeit, in der Char- am Eingang der Vorhölle und hat den

linken Arm Adams erfasst, neben dem die

vvoche, zu sehen waren und auch sonst, als dritte
Wandlung des ganzen Werkes, nur ganz selten den

Besuchern der Kirche gezeigt wurden. Sie blieben Köpfe Evas und anderer Frauen und

von dem schädlichen Einfluss des Sonnenlichtes, vom Männer sichtbar werden. Hinter Christus

Rauch der Altarkerzen, von Staub und Schmutz so stehen die schon Erlösten. Rechts davon

viel wie möglich verschont; daher machen einige von dig scmafentlen Wächter am Grabe Christi,

diesen Bildern gar nicht den Eindruck, als seien sie , . . ... r..„ rr , , r

oben in einem lichteriullten Kreise der Aut-
schon last 400 Jahre alt.

Dass das Altarwerk 1519 entstanden ist, darf um erstandene mit der Kreuzfahne. Um ihn

so weniger bezweifelt werden, als der Stil der Bilder hemm eine Menge von Engelsköpfchen,

ganz mit dem der beglaubigten cranachschen Bilder Lindenholz; H. etwa 3,00, Br. etwa 2,00. —

dieser Zeit übereinstimmt. Besonders zu beachten ist Cranach-Ausstellung Nr. 155. — Das Bild stammt

die Ornamentik! Man vergleiche z. B. die bischöfliche höchst wahrscheinlich aus der Stiftskirche in Halle,

Kleidung des h. Nikolaus mit der auf den folgenden ist jedenfalls vom Kardinal Albrecht von Brandenburg

Bildern Nr. 69, 71, 74, die 1519—20 gemalt sind, bestellt und von diesem 1541 beim Einbruch der

also gleichzeitig mit oder kurz nach denen in Grimma. Reformation in Halle mit anderen Bildern nach

- Aschaffenburg gebracht worden. Seinem Stil nach

65. Martertod des Apostels Jako- ist es etwa 1518 — 20 entstanden, möglicherweise so-

bus d. Ä. Chemnitz, Schlosskirche. Sar noch einiSe Jahre später, auf keinen Fall jedoch

Halbrundtafel. In der Mitte kniet der nach I525' Flechsie. Cranachstudien I, 97-98

.... ., und 287.

Apostel, nach rechts gewandt, vor ihm

liegt sein Pilgerstab und Hut. Hinter ihm 68. Die Höllenfahrt Christi. Aschaffen-

steht der Scherge mit erhobenem Schwert. bürg, Stiftskirche. Ausschnitt aus Nr. 67.

Ganz links ein Zwerg mit einem Gepanzer- --

ten, ganz rechts zwei Orientalen und_jrir^^^^e^^^^j^^^^^^*^ÄOr Aschaffen-
Gepanzerter. Hintergrund Landschaf E

Lindenholz; H. 0,80, Br. 1.38. — Cranac = m ^*Mf>5^ 1 ,• ,

' , ,. , . , =_r |r, nach links

Stellung JNr. 149. — Wahrscheinlich zwischen —
und 1520 entstanden. Flechsig, Cranachstm —

97—98. E ^ ' hräggestellten

66. Marter der zehntausend Chri

in einem

kzensmann er-

Chemnitz, Schlosskirche. 11 I x diesem die

Der Boden ist in der unteren l EL "Jj_ 5 I emer Eno-el-

mit Männerleichen bedeckt, mitten E-JT CÖ mm auf dem

ihnen kniet ein vornehm Gekleideter, r =_ JC Hone Rechts

neben ihm steht in geschlitztem WamsE m "g > ÄAlbrecht von

geschlitzter Hose der Scherge, der = _ 11 <5 Höf und einem

das Schwert aus der Scheide zieht. <Ej ^ O Biteinschranke

gepanzerte Krieger unter Bäumen. = ^ Bn deg j^arc[[.

Liudenholz; H. 1,86, Br. 0,61 — Cr;=J Q g m inende Chor-
Ausstellung Nr. 151. — Die Deutung der Darstf 1

als Zeugentod der sieben Söhne der h. Felici:_

weist sich als irrig. Das Gegenstück stelllE U9°- — Cranach-

Heidenpredigt dar. Beide waren wahrscheinli E | etwa J^19 ent"
sprünglich die Flügel eines grösseren Altarwerl
in den Jahren 1518 — 20 entstanden sein

Flechsig, Cranachstudien I, 97—98 und 287. E (T} o y | Kardinalswürde

und kam 1541

67. Christi Höllenfahrt und Alf-3 ^ffenburg, nach

stehung. Aschaffenburg, Stiftskirche.=- 1 !> .. 'S

° — 1— c ^~ ; seudogrunewald

Links die Höllenfahrt. Christus in rcLS ^ g, sT ; etzigen Ansicht

Gründen, und
Albrecht von
 
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