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Galerie Flechtheim [Contr.]
Maximilien Luce, Otto Sohn-Rethel, Werner Heuser: Galerie Alfred Flechtheim, Düsseldorf vom 18. April bis 8. Mai 1914 — Düsseldorf: Galerie Alfred Flechtheim, 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.62236#0004
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das Werk jener Meister, zuerst ein wenig vernachlässigt, heraus, nicht
aus der Nacht, Condern aus der Dämmerung, in die man es so lange
gesleckt hatte. Ihr Werk, mein lieber Luce, wird, hoffe ich, dasselbe
Schicksal haben. Sie werden derjenige sein, welcher (ich bei Tages-
anbruch auf den Weg gemacht hatte, wie die andern, (ich aber ver-
spätete, sie aber bald wieder einholt auf Querwegen und gleichzeitig
mit ihnen am abendlichen Halteplasj ankommt.“
„Man findet in Ihren Bildern nicht die Qualitäten, die ich gerne
freudig lächelnd grüßen würde und welche Grazie sind und
Charme, sondern die, die man bald diesen vorziehen wird durch
ihren Ernll, ihre Schwere und selbst durch ihre Herbe.“
„Sie ziehen den Norden dem Süden vor, die dunklen Niederlande
dem hellen Italien. Es gefiel Ihnen, vor einigen Jahren (chon, dar-
zustellen den Tumult des Landes der flammen und der Kohlen,
Hochöfen und Fabriken, Bergwerkshalde und Kamine. Sie zeigten
so nicht nur Ihre Fähigkeit, in Schönheit zu übertragen, Fragmente
einer Welt, die die Schönheit aus ihrem Reiche verbannt zu haben
(cheint, sondern Sie bewiesen vor allem, welch herbes, (larkes und
wildes Talent das Ihrige ist. Man erkennt in Ihrer Kund, welche
eins i(t mit Ihnen, Sie selbst. Man weiß, wie Sie gleichzeitig rauh
sind und gut. Sie leben unter uns wie ein freiwilliger Arbeiter,
welcher nicht ein einziges der Bande brechen will, die ihn mit dem

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