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Schuster, Der romanische Teil des Freiburger Münsters

der beiden Tonnen als Hausteinbogen auf einem Netzgewölbe entstanden, die z. B. am spätgotischen

Lehrgerüst her und konnte nun die dazwischen lie- Chor unseres Münsters vorkommen,

genden Felder ohne Einschalung, von unten und in Das Kreuzgewölbe in antiker und mittelalterlicher

allen Ecken gleichzeitig beginnend, einwölben, in- Form hat den großen Vorzug vor dem Tonnengewölbe,

dem man die beim eigentlichen Kreuzgewölbe ge- dass sich der Schub nur in den vier Ecken äußert,

raden Horizontallinien mit einer leichten Krüm- in denen die Diagonalen aufsitzen. Man hob diesen

Von der Segentüre.

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Von der Segentür

Giebel des nördlichen Querschiffs.

mung versah. Man hatte nur einen Lehrbogen nötig, Seitenschub auf, indem man an jenen Stellen Ver-
um diese Krümmung für die ganze Fläche gleich- Stärkungen der Mauer (Pfeiler) anbrachte. Bei mehr-
mäßig herstellen zu können. Diese mittelalterlichen schiffigen Kirchen hatte dies jedoch den Übelstand,
Kreuzgewölbe sind also nicht mehr eine einfache dass die Pfeiler für das Mittelschiff sich über die
Durchdringung von zwei Tonnen, sondern sie be- Seitenschiffgewölbe ausdehnten. Man führte daher
stehen aus selbständig gewölbten Feldern zwischen den Seitenschub durch Strebebogen über die Seiten-
Diagonalrippen. Später wurden die Rippen auch schiffdächer hinweg auf die Pfeiler der Seitenschiff-
in anderer Richtung angelegt, wodurch die Stern- und wände und erhöhte deren Standfestigkeit durch die
 
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