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Münsterbau-Verein <Freiburg, Breisgau> [Hrsg.]
Freiburger Münsterblätter: Halbjahrsschrift für die Geschichte und Kunst des Freiburger Münsters — 10.1914

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Albert, Peter P.: Hans Gitschmann genannt von Ropstein (oder Raperstein), der Hauptmeister der Glasgemälde im Chor des Freiburger Münsters
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https://doi.org/10.11588/diglit.2546#0041
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Albert, Hans Gitschmann, der Hauptmeister der Glasgemälde im Chor des Freiburger Münsters

Summe verspricht die Mutter, den Sohn, „wie einer
mueter gebürt", zu erziehen, und der Stiefvater setzt
zur Sicherung des Vermögens sein Haus „zum Barba-
rossa" in der Fischerau [jetzt Gerberau Nr. 24?] zum
Pfand.

Waisensachen.

1588 Juni 15. • - Der ersam Hans Gütschman
hindersäß und goldschmid zu Breisach erhält von Johann
Schlegel, Bürgermeister daselbst, für seine Forderung
gegen den jüngst verstorbenen Freiburger Bürger Georg
Knebel, seinen Stiefvater, dem er, „als er von hinnen
[Breisach] nach Ensißheim geraist, wenig tag vor seinem
ableiben, etlich gelt uf sein beschehen bitt fürgestreckt
und gelihen", 2 Zeugenaussagen zu seinem Prozess vor
dem Schultheißengericht der Stadt Freiburg.

Criminalia.

1595 August 28. - - Bürgermeister und Rat zue
Esselingen schreiben an Bürgermeister und Rat zu Frei-
burg wegen des glascrs Johann Gütschmann, der sich
zu Eßlingen verheiratet ' und dort das Bürgerrecht er-
worben, „Vorhabens, sich mit seiner hand arbait ehrlich
zu nehren und hinzuebringen, deshalber dann alberait
ein behausung zue seinem handwerk taugenlich allhie
erkauft". Sie bitten, dass ihm die von seinen Vormün-
dern noch zurückbehaltene Summe Geldes verabfolgt
werde, damit er seine Ausgaben zu decken vermöge,
„daneben aber uns schriftlich zue berichten, was oder
wie vil er empfangen, damit dasjenige, was er dismals
nit zur notturft bedörftig, erfordert und wider alhie an-
gelegt werde. Dann dieweil er noch etwas jung, sein
wir selber nicht bedacht, ihme zu vil under den hän-
den zu lassen, bis man sieht, wie er sich zum haushalten
schicken wolle".

Pflegschaften.

Außerdem macht Herr Prof. Fritz Geiges an Hand
des für ihn von dem Hilfsarbeiter Dr. H. Flamm
beim Stadtarchiv über Gitschmann gesammelten Ma-
terials die Schriftleitung in dankenswerterweise noch
auf folgende weitere Nachrichten aufmerksam:

1510 Februar 18. -- Meister und Rat der Stadt
Straßburg bitten Bürgermeister und Rat von Freiburg,
dass sie Jost Vetter dem Glaser zu Straßburg wellent
tuen unverzogen recht umb sin vorderunge, so er hat
an Dietrich von Sant Diebolt, Hans glasers diener bei
ihnen zu Freiburg.

Unverzogenes Recht.

1 Mit der Tochter des Knappen Kaspar Hart; Missiven
Bd. 29 (1592—1599) Bl. 423.

1527 Mai 8. — Bürgermeister und Rat von Frei-
burg schreiben an die Stadt Villingen auf Anzeigen ihres
zünftigen Glasmalers Hans Kutschin von Rappolschweil ,
wie ime Hans Kracker der glaser zu Villingen noch
1 guldin für etliche schuld, so er ime gemacht, schuldig
verhüben und bitten, dafür zu sorgen, dass Hans Kut-
schin zufrieden gestellt werde. — Ein gleiches Schreiben
ergeht an die von Günzburg wegen 2 Gulden von Hans
Gitschmann Laux dem Glaser von Lauhingen geliehenen
Gelds.

Missiven 13 (1526-1531) Bl. 39'.

1535 Februar 4. -- Dieselben geben meister Hans
Kutschiny dem glasmaler, irem burger. einen Empfeh-
lungsbrief an Präsident, Statthalter und Rat der Stadt

Dola [Döle] in Burgundi , wo er etlich glaswerk
und venster zu machen willens, aller gestalt wie er
sie hie im münster versehen , bittend, ine, wo inen
sein dienst und arbeit anmutig, des orts zu furdern ■
sie selbst seien immer dergestalt von ihm bedient und
versehen worden, dass sie ine zu furdern schuldig und
geneigt seien, und seien überzeugt, dass er auch ihnen

mit eren und großem rum dienen soll .
Das. 14 (1533-1539) Bl. 169vf.

1554 August 25. — In der Streitsache zwischen
Hans Gitzman dem glaser clegern und Jacob Harlmeyer
von Horb glasergsell antwurter > erkennt das Gericht der
Stadt Freiburg, dass der Beklagte, wenn er an Eides
statt bekenne, das[s] er die wort Hansen Gitzman nüt
zue nachteil seiner eren, sonder allein us bewegnus,
das er ine ein storer [d. i. entweder ein unbefugt ein
Handwerk Treibender oder ein Pfuscher] gescholten,
geredt, hab er daran unrecht ton, soll das bessern, den
amptherren 3 Schilling, dem hern Statthalter 3 Schilling,
und soll ime sein ansprach des handwerks halben an
Hansen Gitzman vorbehalten und sonst dise handlung
keinem teil an seinen eren verletzlich noch schedlich sein .
Gerichtserkenntnisse 1554-1556 Bl. 40vf.

1556 Dezember 15. — Zwischen Hansen Gitzman
cleger und Erhart Greber antwurter wird erkannt, dass
der Beklagte, wenn er an Eides Statt versichere, das[s]
er dem cleger die wort, namblich er hab ine antwurter
mit züchten beschissen, nit zue nachteil seiner eren,
sonder us unbedachtem gmuet geredt, auch 12 Schilling
für die ramen geben, wie er anzeigt, so hab er daran
unrecht; soll dasselbig bessern, den amptherren 3 Schil-
ling, dem hern Statthalter 3 Schilling, und soll dise hand-
lung keinem teil an seinen eren verletzlich sein .

Das. Bl. 216i.
 
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