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Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte in Württemberg und Hohenzollern [Editor]; Württembergischer Altertumsverein [Editor]; Württembergischer Anthropologischer Verein [Editor]; Württembergischer Geschichts- und Altertumsverein [Editor]
Fundberichte aus Schwaben — N.F. 2.1924

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Fundberichte
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Hallstattzeit
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https://doi.org/10.11588/diglit.43773#0024
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stein der drei Markungen Kornwestheim, Zazenhausen und Mühlhausen a. N.
im Aushub einer Rübenmiete in schwarzem Boden unverzierte Scherben
vielleicht der Hallstattzeit.

II. Schwarzwaldkreis.
Dürrenmett stetten OA. Sulz. Im oberen Engerstall,
% Stunde nördlich von Dürrenmettstetten, fanden sich in der Tuffsandgrube
von Ernst Trick seit 1922 menschliche Skelette mit Resten von Bronze-
ringen und Keramik. Februar 1924 wurde man aufmerksam, als neue Gräber
erschienen. Die Skelette liegen 0,30—0,80 m tief im Sand und sind von
Kalksteinplatten überdeckt. Orientierung der Skelette einmal west—östlich,
sonst süd—nördlich; an einer Stelle 2 übereinander. Es sind Flachgräber
vom Ende der Hallstattzeit. Funde (siehe Abb. 12, 1—4): 1. 1 offener Armring


Abb. 12. Grabfunde von Dürrenmettstetten.

aus dickem Bronzedraht, im Querschnitt kantig und Reste von mindestens
2 weiteren; 2. Reste von 4 bronzenen Ohrringen, bandartig, auf der Schau-
seite mit Hohlkehlen verziert; das Band geht über in dünnen Draht, der durchs
Ohr gesteckt wird; die Enden sind ineinander gehakt; 3. Rest eines bronzenen
Gürtelblechs 21,8 X 6,5 cm; am einen Ende spitz und in einen Haken endi-
gend, am andern durch ein angenietetes Stück verlängert; Vorderseite
mit leicht eingeritzten Zickzacklinien verziert, die in strenger Streifenanordnung
das Ganze überziehen, 4. Rest eines Ringes aus lichtblauem Glas. Eigen-
artig ist das frühe Vorkommen des Flachgrabs. Es erscheint aus-
geschlossen, daß es sich um einen abgeflachten Grabhügel handelt. Funde
AS. A 1400 (Geschenk des Finders), S. Goessler, Aus dem Schwarzwald 1924,
S. 167.
Am 19. Juli 1924 konnten 2 Gräber durch das Landesamt für Denkmal-
pflege untersucht werden. Leider waren beide teilweise durch den vorbei-
fließenden Bach, der sie unterwaschen hatte, zerstört. Es handelte sich wieder
um Flachgräber, welche sauber mit Kalksteinplatten umstellt und abgedeckt
waren. Die Höhe der Seitenwände betrug bei beiden etwa 40 cm, die Breite
etwa 60 cm. Die Länge kann nicht angegeben werden. Orientiert waren beide
Gräber von Süd nach Nord. Der Kopf der Bestatteten ruhte im Süden.
 
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