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Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte in Württemberg und Hohenzollern [Hrsg.]; Württembergischer Altertumsverein [Hrsg.]; Württembergischer Anthropologischer Verein [Hrsg.]; Württembergischer Geschichts- und Altertumsverein [Hrsg.]
Fundberichte aus Schwaben — N.F. 2.1924

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Fundberichte
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Römische Zeit
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Goessler, Peter: Funde antiker Münzen in Württemberg: XXVI. Nachtrag zu Nestle, Funde antiker Münzen im Kgr. Württemberg 1893
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https://doi.org/10.11588/diglit.43773#0043
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35

Donaustraße in mehreren Kiesschüttungen übereinander angetroffen. In
den Schüttungen fanden sich Hufeisen. Nach mündlichem Bericht von
Gärtner Schwarz.
2. Im Westteil der Baugrube des neuen Verwalterhauses beobachtete
Bersu Ende Mai 1923 einen 30 cm starken nordwärts ziehenden Kieskörper
einer Straße. Nach Holzresten zu schließen liegt der Straßenkörper auf
einer Lage von Aesten. Durch eine Schlickschicht getrennt zeigte sich über
der unteren noch eine zweite Kiesschicht. Ostwärts schloß sich an die untere
Schicht der Schutt einer verbrannten Baracke mit vielen Eisenschlacken
(Schmiede?). Auch in der Nordostecke der Grube war solcher zu sehen.
Demnach lag am Oekonomiehof nördlich und südlich der Donaustraße eine
Siedlung (Lagerdorf?), nach Ausweis der Scherben aus der Zeit des
vespasianischen Lagers, die offenbar zu gleicher Zeit durch Feuer zerstört
wurde wie das Lager. In klaudischer Zeit bestand hier noch keine Nieder-
lassung. Dagegen wurde diese Gegend unter Beibehaltung der alten Straßen-
einteilung im 2. Jahrhundert neu besiedelt. — Daselbst fand Schwarz
ein M. E. von Nerva (siehe S. 39), Privatbesitz.
3. Im Kastellgelände fand Bersu auf dem Ostwestfeldweg ein Stück
eines Mühlsteins von Niedermendiger Basaltlava. AS. A 1340.
4. Der vom Ehinger Altertumsverein (Stud.-Dir. Dr. Krieg) am
5. Januar 1916 untersuchte Töpferofen (siehe N. F. I 96) lag auf dem an das
Josef Braigsche Grundstück, das einen römischen Brunnen ergab, nordwärts
anstoßenden Acker. Erhalten war nur der ovale, etwa 1 m lange Feuerungs-
raum mit Heizkanal von 40 cm Breite und der 30 cm starken und 62 cm hohen
Zungenmauer. Diese zeigte am Anfang und Ende je einen großen Durch-
bruch. Einzelfunde: eine Bronzemünze im Heizkanal; Rest eines Sigillata-
tellers mit Stempel Senicio; Scherben. Funde in der Sammlung in Ehingen.
5. Beim Bau des Verwalterhauses beim Schloß wurde 1923 eine 4,7 cm
lange römische Bronzefibel gefunden. Es ist eine eingliedrige Spiralfibel mit
oberer Sehne und Sehnenhacken (wie Kastell Zugmantel Teil IX 11). Zeit
etwa Mitte II. Jahrhundert. Besitzer: Gärtner Schwarz.
Funde antiker Münzen in Württemberg.
XXVI. Nachtrag zu Nestle, Funde antiker Münzen im Kgr. Württemberg 1893.
Von P. Goessler.
(Die neu hinzugekommenen Fundorte sind mit * bezeichnet, a bedeutet Autopsie.)
A. Neckarkreis.
525. D a r m s h e i m.
1. Traianus MF. . . . Ang. Germ. . . . Kopf von rechts. Rs.: . . . optimo prin-
cipi. S. C.; vielleicht C. 491. Gef. 1900 beim Bau von Haus No. 236; daselbst
1 Skelett und 1 m unter dem Boden ein befestigter Weg. (Mitt, von Baurat
Häberle in Böblingen.) Privatbesitz. a
13. Weil i. Schönbuch.
6. Vespasianus D. (siehe Fundb. 5, 43). Jetzt MK. 4932. a
7. Hadrianus MB. Fundort: Weiler Ebene (in den Erlen?). MK. 4933. «
526. *Si ndelf ingen.
1. Hadrianus ME. (stark verwischt). Gefunden Oktober 1922 im Sommerhofer
Feld von Friedr. Seeger. Besitzer: Derselbe. “
20. Cannstatt.
887. Vespasianus ME. Rs. unlesbar. Gefunden 1922 auf der Römerstraße ca. 60 111
westlich der Maschinengewehrkaserne von Ingenieur Dorn. Besitzer: Der-
selbe. a
888. Hadrianus ME., ähnlich C. 494. Gefunden 1922 in einem Garten nördlich
des Neubaus Riegraf am Hallschlagweg (s. Fundb. N. F. I. 76 f.). Besitzer:
A. Schneider-Cannstatt. “
 
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