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Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte in Württemberg und Hohenzollern [Hrsg.]; Württembergischer Altertumsverein [Hrsg.]; Württembergischer Anthropologischer Verein [Hrsg.]; Württembergischer Geschichts- und Altertumsverein [Hrsg.]
Fundberichte aus Schwaben — N.F. 2.1924

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Bersu, Gerhard; Goessler, Peter: Der Lochenstein bei Balingen
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https://doi.org/10.11588/diglit.43773#0081
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73

Der Lochenstein von Süden; vorn der Lochengrund.


3.
Der Lochenstein bei Balingen.
Mit ii Abbildungen und 7 Tafeln,
l’on G. Bersu und P. Goessler.
Einleitung.
Von der Donau her führen nach Norden über das Plateau der Schwä-
bischen Alb nur wenige bequeme Zugänge ins Neckarvorland hinab. Der jähe
Steilabsturz des Nordtraufes des Gebirges ist zwar durch tief einschneidende
Täler stark gegliedert, aber die Talböden enden meist unvermittelt an steilen,
für größeren Verkehr unwegsamen Hängen. So bilden erst 20 km östlich
des großen Süd-Nordweges längs des Neckardurchbruches an der Grenze
zwischen Alb und Schwarzwald (Rottweil—Sulz) das Schmeien- und Eyach-
tal den ersten Uebergang. Ihn benutzt heute die Bahnlinie Sigmaringen-
Tübingen. In der weiten Talöffnung, die die Eyach beim Austritt aus der Alb
bildet, liegt die Oberamtsstadt Balingen. Die 900—1000 m Höhe erreichende
..Baldiger Alb'“ fällt in gewaltigen kahlen Weißjurasteilabstürzen zur etwa
500 m hoch liegenden Ebene des Neckarvorlandes ab.
Den südwestlichen Eckpfeiler des hier nord-südlich verlaufenden Eyach-
talrandes bildet das Hörnle. An dieses schließt sich nach Westen der die „Lochen“
genannte Teil des Albrandmassivs an. Die vom Flachland her so geschlossen
aussehende Hochfläche der Lochen ist durch mehrere von Süden tief in die
Hochfläche eindringende alte Talsysteme zerschnitten, die aus der Hochfläche
einzeln aufgesetzte Kuppen herausgewaschen haben. Als solcher ganz isolierter
Tafelberg ragt am Albrand zwischen Hörnle und Schaf berg der 962,9 m
hohe L o c h e n s t e i 11 auf. Er verdankt seinen Widerstand gegen die Erosion
der für das Lochengebiet so charakteristischen besonderen Fazies des Weißen
Jura. Es sind dies mächtige verkieselte Schwammriffe, die die normaler-
weise geschichtete Ausbildung des Gesteins stören und als „Lochenschichten“'
 
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