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Siehe Kunst-
schätze
im Münster.
Valens auf der Reichenau. Im Jahre 885 erschien
dem Bischof Gebhard zu Konstanz drei Nächte
hindurch eine himmlische Gestalt, welche auf
Anfragen des Bischofs sich als den Evangelisten
Markus erwies, welcher den Bischof bat, man
möge seine Gebeine, die auf der Reichenau in
feuchter Erde ruhen, an einem besseren und
würdigeren Platze beisetzen.
Bischof Gebhard vertraute dem Abt auf der.
Reichenau das Geheimnis, das ihm durch jene
nächtliche Vision geoffenbart wurde, an, dieser
seinem Nachfolger. Im Jahre 930, auf einer
bischöflichen Synode zu Konstanz, wurde unter
Bischof Rotingus verordnet, dass von nun an
die Gebeine des hl Markus öffentlich verehrt
und jeweils das Fest des hl. Markus am 25. April in
allen Kirchen dieses Sprengeis feierlich begangen
werden müsse. Diese Reliquie des hl. Markus,
welche sich auf der Reichenau befindet, wurde,
der Gruft enthoben, in einem silbernen, kost-
baren Sarg, einem beachtenswerten Kunstwerke
aus dem X. Jahrhundert, aufbewahrt. (Venedig
besitzt ebenfalls Reliquien des hl. Markus.)
Einen nicht unbedeutenderen, aber weiter-
verbreiteten Ruf geniesst der hl. Meinrad, ge-
boren 805 als Sohn Bertholds des 'Gfäfen von
Zollern und einer Gräfin von SauLgau an der
Donau. Als sjähriges Knäblein'kam Meinrad
zur Erziehung in das Kloster Reichenau. Unter
der Obhut Erlebalds entwickelten sich seine
geistigen Fähigkeiten zusehends. Durch diese,
und seinen frommen Sinn erwarb er sich rasch
das Zutrauen der Klosterherren und das Wohl-
wollen und die Zufriedenheit des Abtes. Meinrad
wurde Priester und trat 821 in den Orden des
hl. Benedikt, wirkte als Lehrer im Knaben-
konvent Bollingen. Ein Hang, in stiller Ab-
geschiedenheit als Einsiedler zu leben, erwachte
in seinem frommen Gemüte. Mit Erlaubnis des
Abtes' zog Meinrad in einen finsteren Wald am
Zürichsee. erbaute sich eine Zelle und lebte
daselbst in gottergebener Zurückgezogenheit,
nur zuweilen von Nachbaren mit den notdürftig-
sten Lebensmitteln bedacht. 862 wurde Meinrad
Siehe Kunst-
schätze
im Münster.
Valens auf der Reichenau. Im Jahre 885 erschien
dem Bischof Gebhard zu Konstanz drei Nächte
hindurch eine himmlische Gestalt, welche auf
Anfragen des Bischofs sich als den Evangelisten
Markus erwies, welcher den Bischof bat, man
möge seine Gebeine, die auf der Reichenau in
feuchter Erde ruhen, an einem besseren und
würdigeren Platze beisetzen.
Bischof Gebhard vertraute dem Abt auf der.
Reichenau das Geheimnis, das ihm durch jene
nächtliche Vision geoffenbart wurde, an, dieser
seinem Nachfolger. Im Jahre 930, auf einer
bischöflichen Synode zu Konstanz, wurde unter
Bischof Rotingus verordnet, dass von nun an
die Gebeine des hl Markus öffentlich verehrt
und jeweils das Fest des hl. Markus am 25. April in
allen Kirchen dieses Sprengeis feierlich begangen
werden müsse. Diese Reliquie des hl. Markus,
welche sich auf der Reichenau befindet, wurde,
der Gruft enthoben, in einem silbernen, kost-
baren Sarg, einem beachtenswerten Kunstwerke
aus dem X. Jahrhundert, aufbewahrt. (Venedig
besitzt ebenfalls Reliquien des hl. Markus.)
Einen nicht unbedeutenderen, aber weiter-
verbreiteten Ruf geniesst der hl. Meinrad, ge-
boren 805 als Sohn Bertholds des 'Gfäfen von
Zollern und einer Gräfin von SauLgau an der
Donau. Als sjähriges Knäblein'kam Meinrad
zur Erziehung in das Kloster Reichenau. Unter
der Obhut Erlebalds entwickelten sich seine
geistigen Fähigkeiten zusehends. Durch diese,
und seinen frommen Sinn erwarb er sich rasch
das Zutrauen der Klosterherren und das Wohl-
wollen und die Zufriedenheit des Abtes. Meinrad
wurde Priester und trat 821 in den Orden des
hl. Benedikt, wirkte als Lehrer im Knaben-
konvent Bollingen. Ein Hang, in stiller Ab-
geschiedenheit als Einsiedler zu leben, erwachte
in seinem frommen Gemüte. Mit Erlaubnis des
Abtes' zog Meinrad in einen finsteren Wald am
Zürichsee. erbaute sich eine Zelle und lebte
daselbst in gottergebener Zurückgezogenheit,
nur zuweilen von Nachbaren mit den notdürftig-
sten Lebensmitteln bedacht. 862 wurde Meinrad