- 58 —
malerei beherrschte zu jener Zeit die Kunstrichtung, sondern
auch in ganz hervorragender Weise im io. Jahrhundert die
Buchmalerei mit zahlreichen Miniaturen, mit reichverzierten
Initialen auf Pergament in der Richtung der byzantinischen
Kunst.
Durch die Mannigfaltigkeit der auf der Insel Reichenau
erhaltenen Bau- und Kunstdenkmäler, der aufgefundenen
Malereien ist die Insel ein Schatzkästlein zu nennen, das
zu schützen und zu erhalten Pflicht und Ruhm aller Be-
teiligten, in erster Reihe der Kirchengemeinden selbst und
ihrer Pfarrherren sein wird.
Zu einer Zeit, wo von der in Kunst und Wissenschaft
emporblühenden Abtei auf der Reichenau das Licht der
Kultur in die fernen Lande leuchtete, verdanken diese herr-
lichen Kunstschätze ihre Entstehung und Dank denjenigen,
welche dieselben der Nachwelt in unveränderter Weise
überliefert haben. Besonders aber den Fachgenossen und
Allen, die sich um die Geschichte ihrer Heimat interessieren,
sei die höchste Anerkennung über die Erhaltung solcher
unschätzbaren Werke hohen Kunstsinnesund Kunstfertigkeit
gezollt.
. Die Insel Reichenau hat drei Pfarreien, Mittelzell mit
dem Münster St. Maria; Niederzell mit der Kirche St. Peter;
Oberzell mit der Kirche St, Georg.
Die Münsterkirehe.
Um die Münsterkirehe, an der Stelle, auf welcher
Pinninus seine Zelle erstellt hatte, gruppierte sich das
Kloster und die Herrenhöfe. Die Erbauung des Münsters
wird dem Abt Hatto I. zugeschrieben und als die Zeit der
Erbauung das Jahr 816 angegeben. Die grossartige Anlage
und der Umfang d'es-Baües gestatten natürlich die Annahme
eines einzigen Jahres als Bauzeit nicht. Der Anfang des
Baues soll nach Reichenauer Schriftstellern in das Jahr 812
gesetzt werden. Ueber diesen Bau Hattos I. sind zwei ver-
heerende Feuersbrünste, eine Zerstörung in Kriegszeiten und
mannigfache Aenderungen durch Anbauten und Erweiter-
ungen der ursprünglichen Anlage hingegangen.
Ganz gewiss aber ist von dem ersten Bau der mächtige
malerei beherrschte zu jener Zeit die Kunstrichtung, sondern
auch in ganz hervorragender Weise im io. Jahrhundert die
Buchmalerei mit zahlreichen Miniaturen, mit reichverzierten
Initialen auf Pergament in der Richtung der byzantinischen
Kunst.
Durch die Mannigfaltigkeit der auf der Insel Reichenau
erhaltenen Bau- und Kunstdenkmäler, der aufgefundenen
Malereien ist die Insel ein Schatzkästlein zu nennen, das
zu schützen und zu erhalten Pflicht und Ruhm aller Be-
teiligten, in erster Reihe der Kirchengemeinden selbst und
ihrer Pfarrherren sein wird.
Zu einer Zeit, wo von der in Kunst und Wissenschaft
emporblühenden Abtei auf der Reichenau das Licht der
Kultur in die fernen Lande leuchtete, verdanken diese herr-
lichen Kunstschätze ihre Entstehung und Dank denjenigen,
welche dieselben der Nachwelt in unveränderter Weise
überliefert haben. Besonders aber den Fachgenossen und
Allen, die sich um die Geschichte ihrer Heimat interessieren,
sei die höchste Anerkennung über die Erhaltung solcher
unschätzbaren Werke hohen Kunstsinnesund Kunstfertigkeit
gezollt.
. Die Insel Reichenau hat drei Pfarreien, Mittelzell mit
dem Münster St. Maria; Niederzell mit der Kirche St. Peter;
Oberzell mit der Kirche St, Georg.
Die Münsterkirehe.
Um die Münsterkirehe, an der Stelle, auf welcher
Pinninus seine Zelle erstellt hatte, gruppierte sich das
Kloster und die Herrenhöfe. Die Erbauung des Münsters
wird dem Abt Hatto I. zugeschrieben und als die Zeit der
Erbauung das Jahr 816 angegeben. Die grossartige Anlage
und der Umfang d'es-Baües gestatten natürlich die Annahme
eines einzigen Jahres als Bauzeit nicht. Der Anfang des
Baues soll nach Reichenauer Schriftstellern in das Jahr 812
gesetzt werden. Ueber diesen Bau Hattos I. sind zwei ver-
heerende Feuersbrünste, eine Zerstörung in Kriegszeiten und
mannigfache Aenderungen durch Anbauten und Erweiter-
ungen der ursprünglichen Anlage hingegangen.
Ganz gewiss aber ist von dem ersten Bau der mächtige