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Einleitung.

Da das Christentum in Abhängigkeit von der jüdischen
Religion entstanden ist, enthält es mancherlei Lehren und
Anschauungen, die diese bereits von fremden Religionen auf-
genommen hatte. Aber auch ohne Vermittlung des Juden-
tums haben andere Gedankenkreise schon auf die ursprüng-
liche Gestalt des Christentums eingewirkt. Die Feststellung
dieser fremden Elemente hat sich die religionsgeschicht-
liche Forschung der Neuzeit mit Eifer angelegen sein lassen,
so daß nur noch über den Umfang der fremden Elemente
eine ernsthafte Meinungsverschiedenheit besteht. Unsere
bedeutendsten Theologen, Männer wie Harnack1 und
Gunkel2, nennen das Christentum geradezu eine synkre-
tistische Religion.

An erster Stelle kommen entschieden die Glaubens-
lehren in Betracht, die aus dem Parsismus herstammen.

1 Mission und Ausbreitung des Christentums in den ersten drei
Jahrhunderten2 I. 261 f. Seite 262/263 heißt es dort: „Das Christen-
tum ist seit der Mitte des 3. Jahrhunderts als synkretistische Re-
ligion im vollsten Sinne zu betrachten...... Synkretistisch war

es von Anfang an auf heidenchristlichem Boden — nicht als pures
Evangelium ist es erschienen, sondern mit allem ausgestattet, was
die jüdische Religion in ihrer langen Geschichte an sich gezogen
hatte, und sofort auf alles das, was dort etwa noch fehlte, eingehend.
Aber nun erst, um die Mitte des 3. Jahrhunderts, war die neue Re-
ligion fertig als die synkretistische Religion par excellence......"

2 Zum religionsgeschichtlichen Verständnis des Neuen Testaments
(Göttingen 1903) 95.

Garbe, Indien und das Christentum. 1
 
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