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Negelein, Julius von [Hrsg.]; Garbe, Richard [Gefeierte Pers.]
Aus Indiens Kultur: Festgabe Richard von Garbe dem Forscher und Lehrer zu seinem 70. Geburtstag dargebracht von seinen Freunden, Verehrern und Schülern — Erlangen, 1927

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https://doi.org/10.11588/diglit.34749#0009

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Türkische Namen und Titel in Indien
Von
A. von Le Coq (Berlin)
Türkische Namen und Titel Rüden sich in der Geschichte
Indiens seit dem Aufstieg der Ghaznawiden unter Alp Tigin. Auch
bei den späteren Sklaven-Königen kommen türkische Namen zwar
vor, aber man sieht sie schnell arabischen Benennungen weichen.
Zahlreich werden sie dann später unter den „Großmongolen",
richtiger den Cayatai-Türken, denn, obwohl Bäbur seinen Ur-
sprung über Timur (richtiger Tämür) auf Cingiz-Chan zurückführt,
war die Sprache Bäburs und seiner Leute das Osttürkische; von
den mongolischen Stämmen spricht er nur mit Verachtung und Haß.
Viele der türkischen Namen sind von den europäischen Über-
setzern und Historikern falsch vokalisiert worden. Durch die in
den letzten Jahrzehnten bekannt gewordenen mitteltürkischen
Texte aus Turfan sind wir nunmehr in der Lage, einige richtiger
zu umschreiben.
So ist z. B. statt zu lesen (oder ^(a)%w,
%fü)pm) = der geliebte Fürst, statt vielmehr &2A7Ü 5,
der weise Fürst, statt Altutagin, Altubatizin wohl a^MM der
goldene Fürst.
Der Name Iläk Chan (E. 327) dürfte richtiger Ilik Chan
= König) und Täjuddin Eldöz (E. 357) wohl (= Ge-
stirn) zu lesen sein. In Kutbuddln Eibak steckt wohl Äibäg —
Mondfürst (wie in Ftigin (II 337) ebenfalls zu lesen ist) und
es ist klar, daß der Name Samsuddln Altams, Altamis (E. 371) den
Sklavennamen des Königs enthält, nämlich t. a%%7%äs = 60, er
muß für eine Summe von 60 Goldstücken gekauft worden sein.
(Analoga sind die Sklavennamen Ha^är^ p. und a., welche
beide „der Tausender" bedeuten, nach dem für den betr. Sklaven
bezahlten Preise).
 
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