Basileides und der Buddhismus
Von
G. A. van den Bergh van Evsinga (Santpoort)
Mit Recht hat Richard Garbe, der in dankenswertester
Weise die Frage des Ideenaustausches zwischen Indien und dem
Westen beleuchtete, die Bemerkung gemacht, daß die apokryphen
Evangelien, welche buddhistisches Gut enthalten, dies am besten
auf dem Wege des Gnostizismus erhalten haben können. „Deut-
lich erscheinen diese Einflüsse in den gnostischen Vorstellungen
von den zahlreichen Geisterwelten und Himmeln, die aus der
Kosmogonie des späteren Buddhismus abgeleitet sind
mad Tübingen 1914, S. 72). Wenn Garbe dann
aber, indem er sich auf Kennedys bekannten Aufsatz
G?20S%3C33773, ^6 &/S&772 o/* J. P. A. P 1902, S. 377—415)
beruft, dasSystem desalexandrinischenHäresiarchen „vollkommen
vom Buddhismus durchtränkt" nennt, veranlaßt er mich in dieser
Festschrift zu einer kurzen Auseinandersetzung, die nur zeigen
möchte, wie großen Wert ich auch auf einen von ihm im Vorüber-
gehen geschriebenen Satz lege. Für das Verständnis zweier
von Garbe betonten übereinstimmenden Punkte: das Leiden
als Grundzug alles Daseins, und die Seelenwanderung mit dem
Gesetz der Vergeltung, brauchen wir nicht ins ferne Indien
zu gehen, weil der Orphizismus und Pythagoreismus dazu voll-
kommen ausreichen.
Es erübrigt sich die Frage ob auch der dritte von Garbe er-
wähnte Punkt sich nicht ohne buddhistischen Einfluß erklären
läßt. Es handelt sich hierbei um die Idee der Persönlichkeit,
welche Basileides bekanntlich als einen Komplex aus fünf Be-
standteilen faßte. Entspricht dies aber wohl wirklich der bud-
dhistischen Annahme von fünf oder Daseinselementen?
Betrachten wir die diesbezügliche Nachricht des Hippolyt (VII 27,9)
etwas genauer.
Von
G. A. van den Bergh van Evsinga (Santpoort)
Mit Recht hat Richard Garbe, der in dankenswertester
Weise die Frage des Ideenaustausches zwischen Indien und dem
Westen beleuchtete, die Bemerkung gemacht, daß die apokryphen
Evangelien, welche buddhistisches Gut enthalten, dies am besten
auf dem Wege des Gnostizismus erhalten haben können. „Deut-
lich erscheinen diese Einflüsse in den gnostischen Vorstellungen
von den zahlreichen Geisterwelten und Himmeln, die aus der
Kosmogonie des späteren Buddhismus abgeleitet sind
mad Tübingen 1914, S. 72). Wenn Garbe dann
aber, indem er sich auf Kennedys bekannten Aufsatz
G?20S%3C33773, ^6 &/S&772 o/* J. P. A. P 1902, S. 377—415)
beruft, dasSystem desalexandrinischenHäresiarchen „vollkommen
vom Buddhismus durchtränkt" nennt, veranlaßt er mich in dieser
Festschrift zu einer kurzen Auseinandersetzung, die nur zeigen
möchte, wie großen Wert ich auch auf einen von ihm im Vorüber-
gehen geschriebenen Satz lege. Für das Verständnis zweier
von Garbe betonten übereinstimmenden Punkte: das Leiden
als Grundzug alles Daseins, und die Seelenwanderung mit dem
Gesetz der Vergeltung, brauchen wir nicht ins ferne Indien
zu gehen, weil der Orphizismus und Pythagoreismus dazu voll-
kommen ausreichen.
Es erübrigt sich die Frage ob auch der dritte von Garbe er-
wähnte Punkt sich nicht ohne buddhistischen Einfluß erklären
läßt. Es handelt sich hierbei um die Idee der Persönlichkeit,
welche Basileides bekanntlich als einen Komplex aus fünf Be-
standteilen faßte. Entspricht dies aber wohl wirklich der bud-
dhistischen Annahme von fünf oder Daseinselementen?
Betrachten wir die diesbezügliche Nachricht des Hippolyt (VII 27,9)
etwas genauer.