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Negelein, Julius von [Hrsg.]; Garbe, Richard [Gefeierte Pers.]
Aus Indiens Kultur: Festgabe Richard von Garbe dem Forscher und Lehrer zu seinem 70. Geburtstag dargebracht von seinen Freunden, Verehrern und Schülern — Erlangen, 1927

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https://doi.org/10.11588/diglit.34749#0063

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über Vergleichungen im Rigveda
Von
H. Weller (Ellwangen)
In dem Begleitwort zu seiner bewunderungswürdigen Rigveda-
Übersetzung (1923, S. VI), spricht Geldner von den Schwierig-
keiten, die sich der Interpretation dieser uralten Literaturdenk-
mäler entgegenstellen und sagt: „Über den politischen und sozialen
Verhältnissen des alten Indiens, über den persönlichen Be-
ziehungen der Dichter, auf die immer wieder angespielt wird,
und über dem alten Sagenschatz liegt ein fast undurchsichtiger
Schleier. Dazu kommen die Vorliebe vieler Dichter für absicht-
liche Verhüllung des Gedankens und die verschlungene Meta-
phorik der dichterischen Kunstsprache, so daß man auch hier
sagen darf: wir sehen nur durch einen Spiegel in einem dunklen
Wort". In diesen monumentalen zwei Sätzen hat der hervor-
ragende Veda-Kenner die Hauptaufgaben umschrieben, die auch
die zukünftige Rigveda-Forschung immer beschäftigen werden,
obwohl sie resignierend gestehen muß, daß es ihr niemals ge-
lingen wird, diese Probleme vollständig zu lösen.
Eine dieser Hauptaufgaben ist die Untersuchung der Dichter-
sprache des Veda, die Klarstellung ihrer Technik und ihrer
Gesetze, die Erkenntnis ihrer Bedingungen. Bei der großen
Rolle, die in diesen alten Dichtungen Metaphern und Vergleich-
ungen spielen, wird es notwendig sein, hiebei gerade diese Seite
des rigvedischen Stiles besonders ins Auge zu fassen, und man
darf zuversichtlich hoffen, daß dann nicht nur die allgemeinen
Züge des rigvedischen Denkens und Fühlens klarer hervortreten,
sondern auch viele bis jetzt noch dunkle Stellen sich aufhellen
werden.
Die vorliegende kurze Abhandlung soll lediglich einige
Beobachtungen vorführen, die der Verfasser bei der Beschäftigung
mit den Hymnen des Rigveda gemacht hat.
 
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