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Die Gartenkunst — 5.1903

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https://doi.org/10.11588/diglit.58968#0129
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DIE GARTENKUNST

106

V, 6

Bücherschau.
Kohls Taschenwörterbuch der botanischen Kunstaus-
drücke für Gärtner. 3. Auflage von W. Mönkemeyer.
Verlag von Paul Parey, Berlin. Preis 1 Mk.
Handliche Form, guter Druck und festes Papier zeichnen
dieses Taschenwörterbuch besonders aus, auch wird der Umfang
der erklärten Wörter allen billigen Anforderungen genügen,
so dafs seine fleifsige Benutzung den Pflanzenfreunden und
Gärtnern, denen gröfsere Sprachkenntnisse abgehen, dringend
empfohlen werden kann. E. C.
Dendrologische Winterstudien. Von Camillo Karl
Schneider. Mit 224 Textabbildungen. Verlag von Gustav
Fischer in Jena. Preis broschiert 7,50 Mk.
„Grundlegende Vorarbeiten für eine eingehende Be-
schreibung der Unterscheidungsmerkmale der in Mitteleuropa
heimischen und angepflanzten sommergrünen Gehölze im blatt-
losen Zustande“ nennt der Verfasser sein uns vorliegendes Werk.
Er will damit sagen, dafs seine Studien in der angedeuteten
Richtung noch nicht abgeschlossen sind und noch vielfacher
Ergänzung bedürfen. Dies ist ja auch bei der Neuheit des
behandelten Stoffes und den geringen Hilfsquellen darüber
ganz natürlich. Aber das, was der Verfasser bringt, ist freudig
zu begrüben, sowohl im Interesse der Wissenschaft wie auch
besonders der im praktischen Leben stehenden Gärtner, Forst-
leute und Gehölzfreunde. Der Verfasser hat recht getan, schon
jetzt mit seinem Werke an die Öffentlichkeit zu treten, um
dadurch die Aufmerksamkeit vieler auf das bisher so wenig
beackerte und doch so interessante Feld zu lenken und sich
dadurch die Unterstützung eines gröfseren Interessentenkreises
zu sichern.
Was für eine grofse Bedeutung es für den Gärtner und
Gartenkünstler hat, Gehölze im blattlosen Zustande richtig zu
erkennen und zu bestimmen, darüber brauche ich wohl kein
Wort zu verlieren. In dem vorliegenden Werke sind 235
Gattungen mit 434 Arten beschrieben und vorzüglich abge-
bildet, und das bedeutet für den Anfang schon einen grofsen
Fortschritt.
Aufserdem macht der Verfasser -— was ich besonders für
den Gartenkünstler sehr wichtig halte — auf den Habitus,
die Zweigstellung und Borkenbildung bei freistehenden älteren
Bäumen aufmerksam und führt hiervon sehr schöne photo-
graphische Aufnahmen vor.
Das ganze Werk gliedert sich in drei Hauptabschnitte.
In dem ersten Abschnitte erläutert der Verfasser die einzelnen
für die Artunterscheidung in Betracht kommenden Organe und
Organteile, wie Stamm, Krone, Zweige, Knospen, Blattnarben,
Deckschuppen, Rinde, Mark u. s. w. Hierauf folgt eine spezielle
Artbeschreibung, zugleich analytische Bestimmungstabelle für
die in der systematischen Übersicht, dem dritten Abschnitte,
aufgeführten und in den Abbildungen dargestellten Gattungen
und Arten. Die Abbildungen sind, wie schon erwähnt, ganz
vorzüglich und stellen in zahlreichen Details die verschiedenen
Unterscheidungsmerkmale trefflich dar.
So wird das Werk, dessen Preis bei der schönen Aus-
stattung ein mäfsiger ist, dazu dienen, immer mehr in die
Schönheiten der Natur einzudringen und unsere Lieblinge
immer mehr kennen und schätzen zu lernen, dem Dendrologen
und allen denen, die sich mit der Gehölzzucht und der Ver-
schönerung dieser Erde durch Baum und Strauch befassen,
wird es zum unentbehrlichen und anregenden Hilfsmittel werden.
E. C.

Fragen.
Ist jemand imstande, auf Grund eigener Erfahrungen an-
geben zu können, welche Farbe sich am besten zum Streichen
von eisernen Gittern und Barrieren eignet und wrelche von
den verschiedenen im Handel befindlichen Eisenrostschutzfarben
die dauerhafteste und wettersicherste ist? W. A.
Woran liegt es, dafs der Eisbeerbaum, Sorbus torminalis, so
selten in Parkanlagen angepflanzt wird, obwohl er es wegen
seiner Schönheit und der Nutzbarkeit seines Holzes im höchsten
Grade verdient? Wo findet man in Deutschland noch schöne
Exemplare desselben? E. 0.

Personal-Nachrichten.
Drefsl, Alb., königl. Hofgärtner in Berchtesgaden, trat in
den Ruhestand.
Hoffmann. Hans, bisher Geschäftsführer der Firma E.
Mertens in Zürich, machte sich zu Wildbad-Trarbach als Land-
schaftsgärtner selbständig und übernahm zugleich die Leitung
der Kuranlagen daselbst.
Kierski, R., Inspektor der städt. Friedhöfe in Potsdam,
wurde von den städt. Behörden daselbst zum Gartendirektor
und Direktor der städt. Friedhöfe ernannt.
Melchior, Joh. C., königl. Hofgärtner in Grofs-Sedlitz bei
Dresden, starb am 8. April im 70. Lebensjahre.
Müchler, Heinrich, Stadtobergärtner zu Frankfurt a. M„
wurde der Titel „Stadtgarten-Verwalter“ verliehen.
Ripp, königl. Obergärtner in Berchtesgaden, wurde zum
Hofgärtner daselbst ernannt.
Sehleckinann, Wilh., erster Gehilfe im grofsherzogl.
Orangeriegarten zu Darmstadt, wurde aus Anlafs der Feier
seines 25jährigen Dienstjubiläums die grofsherzogl. silberne
Verdienstmedaille verliehen.
Schöler, N„ Stadtgärtner von Basel, welcher sich in seiner
20jährigen Tätigkeit in dieser Stellung um die Gartenanlagen
der Stadt hochverdient gemacht hat, ist am 15. April plötzlich
am Herzschlage verschieden. Der Verstorbene hat ein Alter
von 50 Jahren erreicht.
Schrader, Obergärtner der Provinzial-Heil- und Pflege-
anstalt in Osnabrück, trat nach 36jähriger Dienstzeit am 1. April
in den Ruhestand.
Schulze, Hofgärtner in Ballenstedt a. Harz, ist im Alter
von 50 Jahren gestorben.
Siebert, August, königl. Gartenbaudirektor und Direktor
des Palmengartens zu Frankfurt a. M., wurde in das Kuratorium
der Lehranstalt für Wein-, Obst- und Gartenbau zu Geisenheim
erwählt.
Sternecker, J., seit dem Jahre 1864 Obergärtner der Firma
Ernst Benary in Erfurt, starb am 30. April im Alter von
82 Jahren.
Weber, Robert, wurde in Remscheid - Reinshagen als
Friedhofsgärtner angestellt.
Verein deutscher Gartenkünstler.
Neuangemeldete Mitglieder.
Lange, Willy, Dietharz-Trambach (Gotha); angemeldet
durch Herrn Stadtgarteninspektor Fintelmann.
Stefen, Gemeindegärtner in Bulmke i. W.; angemeldet
durch Gruppe Rheinland-Westfalen.

Für die Redaktion verantwortlich: E. Giemen, Berlin SO. 33, Treptower Chaussee 50. — Verlag von Gebrüder Borntraeger, Berlin SW. 11,
Dessauerstrasse 29. — Druck von A. W. Hayn's Erben, Berlin und Potsdam.
 
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