der Arterieiigebiete oder vielmehr eine andere Gruppirung der Arterien. Durch
Ausbildung zahlreicher, von verschiedenen Gebieten herstammender Anastomosen
entstehen Arteriennetze. Solche finden sich z. B. an den Streckseiten der Ge-
lenke der Gliedmaßen, da wo bei einseitiger Blutzufuhr mechanische Eingriffe
diese vollständig aufheben würden.
Wenn die Hauptbahn durch irgend welche Hindernisse unwegsam wird,
treten die Anastomosen in ihrer größten Bedeutung hervor, als Einrichtungen,
welche die gleichmäßige Vertheilung des Blutstroms herstellen. Die Ausbildung
von Anastomosen untergeordneter Arterien, welche als Zweige eines Stammes
einen Theil der arteriellen Blutbahn zur Seite des Arterienstammes verlaufen
lassen, bedingt den CoUateralkreislauf. Auf diesem "Wege kann das gesammte
Blut vom Hauptstamme zu seinem Vertheilungsbezirke gelangen, wenn der Ar-
terienstamm an einer Strecke unwegsam ward. Die als Nebenbahnen benützten
Arterien gestalten sich in dem Maße , als sie die Hauptbahn functionell vertreten,
zu stärkeren Gefäßen um. Die Bildung dieses Collateralkreislaufes gewinnt
eine große Bedeutung bei gewissen operativen Eingriffen (Unterbindung etc.),
durch welche die Continuität einer Hauptbahn unterbrochen wird. Denken wir
uns in A eine solche Stelle an der Arterie a, so werden die unterhalb dieser Stelle
abgehenden Äste b c ihr Blut nicht mehr direct aus dem
Hauptstamme empfangen, dagegen wird durch die Anasto-
mosen der Seitenzweige, sowohl der von der noch weg-
samen Strecke von a ausgehenden, als jener, welche von
den Ästen b und c entspringen, Blut in letztere über-
geführt. Die Ausbildung dieser Anastomosen lässt dann
den gesammten von a in b c sich vertheilenden Blutstrom
durch die erweiterten Seitenbahnen zu seinem Vertheilungs-
bezirke gelangen (B). Die zwischen den Abgangsstellen
der collateralen Arterien befindlichen Arterienstrecken
ScoiiateraYen fcSSÄ" treten dann außer Function. Ihr Lumen verengt sich all-
mählich, die Wand erleidet gewebliche Veränderungen und
endlich findet ein Verschluss des Lumen statt, es erfolgt Obliteration der Arterie,
die mit jener Strecke in einen ligamentösen Strang sich umwandelt.
Was in dieser Weise bei operativen Eingriffen oder anderen Störungen der Arterien-
balinen entsteht, kommt auch auf minder abnormem Wege, wenn auch durch noch un-
bekannte Ursachen zu Stande. Neue oder vielmehr geänderte Wege erscheinen uns dann
in den Varietäten der Ursprungs- und Yerlaufsverhältnisse. Dabei muss die Abweichung
durch mächtigere Ausbildung der normal bestehenden Anastomosen entstanden gedacht
werden, und wird in der That auch häufig genug in verschiedenen, jene Auffassung be-
stätigenden Stadien der Ausbildung getroffen.
Das Lumen der Arterien wird nach dem Tode in der Regel blutleer gefunden, indem
das Blut beim letzten Pulsschlag in das Capillarsystem getrieben wird. Daher hielt man
sie in der ältesten Zeit für luftführende Gefäße (dep-nrjpetv). Sie sollten das Pneuma,
die Lebensgeister, im Körper vertheilen, während die Venen das Blut führten, da sie
nach dem Tode mit Blut gefüllt angetroffen werden (daher «Blutadern«).
Ausbildung zahlreicher, von verschiedenen Gebieten herstammender Anastomosen
entstehen Arteriennetze. Solche finden sich z. B. an den Streckseiten der Ge-
lenke der Gliedmaßen, da wo bei einseitiger Blutzufuhr mechanische Eingriffe
diese vollständig aufheben würden.
Wenn die Hauptbahn durch irgend welche Hindernisse unwegsam wird,
treten die Anastomosen in ihrer größten Bedeutung hervor, als Einrichtungen,
welche die gleichmäßige Vertheilung des Blutstroms herstellen. Die Ausbildung
von Anastomosen untergeordneter Arterien, welche als Zweige eines Stammes
einen Theil der arteriellen Blutbahn zur Seite des Arterienstammes verlaufen
lassen, bedingt den CoUateralkreislauf. Auf diesem "Wege kann das gesammte
Blut vom Hauptstamme zu seinem Vertheilungsbezirke gelangen, wenn der Ar-
terienstamm an einer Strecke unwegsam ward. Die als Nebenbahnen benützten
Arterien gestalten sich in dem Maße , als sie die Hauptbahn functionell vertreten,
zu stärkeren Gefäßen um. Die Bildung dieses Collateralkreislaufes gewinnt
eine große Bedeutung bei gewissen operativen Eingriffen (Unterbindung etc.),
durch welche die Continuität einer Hauptbahn unterbrochen wird. Denken wir
uns in A eine solche Stelle an der Arterie a, so werden die unterhalb dieser Stelle
abgehenden Äste b c ihr Blut nicht mehr direct aus dem
Hauptstamme empfangen, dagegen wird durch die Anasto-
mosen der Seitenzweige, sowohl der von der noch weg-
samen Strecke von a ausgehenden, als jener, welche von
den Ästen b und c entspringen, Blut in letztere über-
geführt. Die Ausbildung dieser Anastomosen lässt dann
den gesammten von a in b c sich vertheilenden Blutstrom
durch die erweiterten Seitenbahnen zu seinem Vertheilungs-
bezirke gelangen (B). Die zwischen den Abgangsstellen
der collateralen Arterien befindlichen Arterienstrecken
ScoiiateraYen fcSSÄ" treten dann außer Function. Ihr Lumen verengt sich all-
mählich, die Wand erleidet gewebliche Veränderungen und
endlich findet ein Verschluss des Lumen statt, es erfolgt Obliteration der Arterie,
die mit jener Strecke in einen ligamentösen Strang sich umwandelt.
Was in dieser Weise bei operativen Eingriffen oder anderen Störungen der Arterien-
balinen entsteht, kommt auch auf minder abnormem Wege, wenn auch durch noch un-
bekannte Ursachen zu Stande. Neue oder vielmehr geänderte Wege erscheinen uns dann
in den Varietäten der Ursprungs- und Yerlaufsverhältnisse. Dabei muss die Abweichung
durch mächtigere Ausbildung der normal bestehenden Anastomosen entstanden gedacht
werden, und wird in der That auch häufig genug in verschiedenen, jene Auffassung be-
stätigenden Stadien der Ausbildung getroffen.
Das Lumen der Arterien wird nach dem Tode in der Regel blutleer gefunden, indem
das Blut beim letzten Pulsschlag in das Capillarsystem getrieben wird. Daher hielt man
sie in der ältesten Zeit für luftführende Gefäße (dep-nrjpetv). Sie sollten das Pneuma,
die Lebensgeister, im Körper vertheilen, während die Venen das Blut führten, da sie
nach dem Tode mit Blut gefüllt angetroffen werden (daher «Blutadern«).