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bis zum 2. Geſchoß einſchließlich fertig geweſen ſein. Es folgt nun
die größte Bauunterbrechung am Dom ſeit Beginn des Neubaus.
Erſt über 100 Jahre ſpäter gab Erzbiſchof Ernſt den Anſtoß zur
endlichen Vollendung der Weſtfaſſade, worauf ſowohl Nach-
richten aus den Jahren 1477 und 1493 als vor allem der Stil des
in den reichen Formen der ſpäteſten Gotik gehaltenen Mittelteils
des dritten Geſchoſſes deuten. Die Tätigkeit der in der Zwiſchen-
zeit genannten Baumeiſter — 1379 Kunzel Vrankenford, 1417
Meiſter Claus und 1424 „Meiſter Hinrik lapieida“ — kann ſich
nur auf die nicht mehr erhaltenen Klauſurgebäude und auf Er-
neuerungsarbeiten am Dom beziehen. 1446 werden die Seiten ⸗
ſchiffsdächer erneuert und durch Meiſter Andreas „Fenſtermacher“
die beiden großen Giebelfenſter des Querſchiffes ausgebeſſert. In
das Jahr 1445 fällt nach der am Lettner befindlichen Inſchrift
der Beginn des Lettnerbaues, an dem in den Jahren 1446 und
1447 als leitender Meiſter Johannes Brochſtete erſcheint. Bis
zur Errichtung dieſes Lettners trennte nur ein Vorhang (velum)
das Sanetuarium vom Laienraum. Die Jahreszahl 1520 auf einem
Türſturz des oberſten Amgangs des nördlichen Turmes dürfte die
Fertigſtellung der Türme bezeichnen. Als letzter Baumeiſter
erſcheint Baſtian Binder, der im Jahre 1520 vom Erzbiſchof
Albrecht von Brandenburg zur Beaufſichtigung der Bauten des
Kardinals nach Halle geholt wird. Aber die Nebengebäude des
Domes ſind die Nachrichten von äußerſter Spärlichkeit. 1405 wird
die Stiftung einer Kapelle neben der Sepultur der Domherren durch
Johann Redekin erwähnt, 1449 nach einer nicht ganz ſicheren Quelle
der Brand des Dormitoriums, der dann vielleicht den Neubau der
Marienkapelle um das Jahr 1450 im Gefolge gehabt hätte. In den
Jahren 1826-34 wurde der Dom mit bedeutender ſtaatlicher An-
terſtützung einer durchgreifenden Inſtandſetzung unterzogen.
bis zum 2. Geſchoß einſchließlich fertig geweſen ſein. Es folgt nun
die größte Bauunterbrechung am Dom ſeit Beginn des Neubaus.
Erſt über 100 Jahre ſpäter gab Erzbiſchof Ernſt den Anſtoß zur
endlichen Vollendung der Weſtfaſſade, worauf ſowohl Nach-
richten aus den Jahren 1477 und 1493 als vor allem der Stil des
in den reichen Formen der ſpäteſten Gotik gehaltenen Mittelteils
des dritten Geſchoſſes deuten. Die Tätigkeit der in der Zwiſchen-
zeit genannten Baumeiſter — 1379 Kunzel Vrankenford, 1417
Meiſter Claus und 1424 „Meiſter Hinrik lapieida“ — kann ſich
nur auf die nicht mehr erhaltenen Klauſurgebäude und auf Er-
neuerungsarbeiten am Dom beziehen. 1446 werden die Seiten ⸗
ſchiffsdächer erneuert und durch Meiſter Andreas „Fenſtermacher“
die beiden großen Giebelfenſter des Querſchiffes ausgebeſſert. In
das Jahr 1445 fällt nach der am Lettner befindlichen Inſchrift
der Beginn des Lettnerbaues, an dem in den Jahren 1446 und
1447 als leitender Meiſter Johannes Brochſtete erſcheint. Bis
zur Errichtung dieſes Lettners trennte nur ein Vorhang (velum)
das Sanetuarium vom Laienraum. Die Jahreszahl 1520 auf einem
Türſturz des oberſten Amgangs des nördlichen Turmes dürfte die
Fertigſtellung der Türme bezeichnen. Als letzter Baumeiſter
erſcheint Baſtian Binder, der im Jahre 1520 vom Erzbiſchof
Albrecht von Brandenburg zur Beaufſichtigung der Bauten des
Kardinals nach Halle geholt wird. Aber die Nebengebäude des
Domes ſind die Nachrichten von äußerſter Spärlichkeit. 1405 wird
die Stiftung einer Kapelle neben der Sepultur der Domherren durch
Johann Redekin erwähnt, 1449 nach einer nicht ganz ſicheren Quelle
der Brand des Dormitoriums, der dann vielleicht den Neubau der
Marienkapelle um das Jahr 1450 im Gefolge gehabt hätte. In den
Jahren 1826-34 wurde der Dom mit bedeutender ſtaatlicher An-
terſtützung einer durchgreifenden Inſtandſetzung unterzogen.