Baubeſchreibung.
Der Grundriß des Domes zeigt eine kreuzförmige Baſilika mit 4,5
gewaltiger doppeltürmiger Weſtfront und einem polygonalen
Chore im 5/10 Schluß mit Amgang und Kapellenkranz. Die Ka-
pellen ſind innen und in ihrem unteren Teile halbkreisförmig, über
der Fenſterſohlbank polygonal. Aber dem Amgang Empore, die
ſich nach dem Querſchiff zu als Laufgang fortſetzt. An den Oft-
ſeiten des Querſchiffes Türme, die nach franzöſiſcher Weiſe mit
den Giebelwänden des Querſchiffes fluchten. Die Seitenſchiffe
des Langhauſes, welches fünf quadratiſche Doppeljoche umfaßt,
breiter als die Chornebenſchiffe. Klauſur auf der Südſeite von
unregelmäßiger Geſtalt. Aus der Zeit vor dem jetzigen Dom der
Südflügel des Kreuzgangs mit von dem heutigen Dom abweichen-
der, aber mit dem ottoniſchen Dom paralleler Achſenrichtung.
Die Klauſurgebäude zeitlich nicht homogen.
1. Bauabſchnitt 1209 —1212, 1215: Die vier inneren Chor-
pfeiler und die unteren Teile der Außenwand des Chorumganges
mit der inneren Rundung der Kapellen. Die gedrungenen, aber
ebenmäßig gebildeten Gliederpfeiler mit eingeſtellten Säulen, der
weiträumige Amgang und die rippenloſen ſpitzbogigen Gewölbe
machen Herkunft des Bauplanes aus dem Kreiſe der oberrheiniſch-
burgundiſchen Frühgotik wahrſcheinlich. Hierfür ſpricht auch die
polygonale Brechung, die bei franzöſiſchen Chören der Zeit kaum
(Reims erſtes Beiſpieh, am Oberrhein und in Burgund häufig
vorkommt. Spezielle Ahnlichkeit mit dem Münſter zu Baſel und
S. Madeleine zu Vezelay, beide Ende des 12. Ih., mit letzterem
Bau auch im Aufriß, mit Baſel in den Grundrißmaßen identiſch.
Dazu kommen im architektoniſchen Detail (mangelnder organi-
ſcher Zuſammenhang der Pfeilergliederung mit der Gewölbe-
bildung) wie in der Ornamentik (Blattwerk der Kapitelle) Ein-
flüſſe des weſtfäliſchen Abergangsſtils, welche die urſprüng⸗ 56
liche Herkunft des Architekten aus Weſtfalen vor ſeiner im erz-
©
4
Der Grundriß des Domes zeigt eine kreuzförmige Baſilika mit 4,5
gewaltiger doppeltürmiger Weſtfront und einem polygonalen
Chore im 5/10 Schluß mit Amgang und Kapellenkranz. Die Ka-
pellen ſind innen und in ihrem unteren Teile halbkreisförmig, über
der Fenſterſohlbank polygonal. Aber dem Amgang Empore, die
ſich nach dem Querſchiff zu als Laufgang fortſetzt. An den Oft-
ſeiten des Querſchiffes Türme, die nach franzöſiſcher Weiſe mit
den Giebelwänden des Querſchiffes fluchten. Die Seitenſchiffe
des Langhauſes, welches fünf quadratiſche Doppeljoche umfaßt,
breiter als die Chornebenſchiffe. Klauſur auf der Südſeite von
unregelmäßiger Geſtalt. Aus der Zeit vor dem jetzigen Dom der
Südflügel des Kreuzgangs mit von dem heutigen Dom abweichen-
der, aber mit dem ottoniſchen Dom paralleler Achſenrichtung.
Die Klauſurgebäude zeitlich nicht homogen.
1. Bauabſchnitt 1209 —1212, 1215: Die vier inneren Chor-
pfeiler und die unteren Teile der Außenwand des Chorumganges
mit der inneren Rundung der Kapellen. Die gedrungenen, aber
ebenmäßig gebildeten Gliederpfeiler mit eingeſtellten Säulen, der
weiträumige Amgang und die rippenloſen ſpitzbogigen Gewölbe
machen Herkunft des Bauplanes aus dem Kreiſe der oberrheiniſch-
burgundiſchen Frühgotik wahrſcheinlich. Hierfür ſpricht auch die
polygonale Brechung, die bei franzöſiſchen Chören der Zeit kaum
(Reims erſtes Beiſpieh, am Oberrhein und in Burgund häufig
vorkommt. Spezielle Ahnlichkeit mit dem Münſter zu Baſel und
S. Madeleine zu Vezelay, beide Ende des 12. Ih., mit letzterem
Bau auch im Aufriß, mit Baſel in den Grundrißmaßen identiſch.
Dazu kommen im architektoniſchen Detail (mangelnder organi-
ſcher Zuſammenhang der Pfeilergliederung mit der Gewölbe-
bildung) wie in der Ornamentik (Blattwerk der Kapitelle) Ein-
flüſſe des weſtfäliſchen Abergangsſtils, welche die urſprüng⸗ 56
liche Herkunft des Architekten aus Weſtfalen vor ſeiner im erz-
©
4