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H.-Gilhofer-und-H.-Ranschburg-Aktiengesellschaft <Luzern> [Hrsg.]
Kostbare Bücher und Manuskripte aus den Bibliotheken der russischen Zaren in Zarskoje-Selo, Herzog Albrecht v. Sachsen-Teschen, Dr. Albert Figdor, Wien: dazu ausgewählte Inkunabeln einer Stifts-Bibliothek und wertvolle frühe Urkunden und Autographen ... ; Versteigerung in Luzern: Dienstag, den 14., und Mittwoch, den 15. Juni 1932 (Katalog Nr. 8) — Luzern, 1932

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https://doi.org/10.11588/diglit.7090#0105
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IX. EINBÄNDE
DES 15. BIS [9. JAHRHUNDERTS

LEDERBAND MIT STOFFMODELAUFDRUCK, Anfang des 15. Jahr-
hunderts. — Manuskript auf Papier. (77 BU. 4, (22.5 cm X 18.5 cm).
Ende d. 14. oder Anfang d. 15. Jhdts. Enthält die Catharinenlegende
des Predigermönches Raimund zu Nürnberg, geschrieben von einer
Nonne namens Elsa. Rubriziert, Ueberschriften in rot. Gebunden in
I lolzdeckel die mit weißem Leder überzogen sind. Rückdeckel und
Rücken sind mit Ornamenten verziert, die aus ßlattzweigen und Ree-
ren bestehen. Diese Ornamente wurden auf das Leder,
vor dem Aufziehen auf die Deckel, mit Holz-Modeln
aufgedruckt, s o d a ß sie weiß ausgespart auf schwar-
zem Untergrund hervortreten; z. Tl. sind sie später mit ro-
ter Farbe bemalt worden. Auf dem Vorderdeckel ein Stück Papier
mit dem Titel. Gewebte Schließe, die mit 10 Metallrosetten besetzt ist
und auf die Mitte des Vorderdeckels herübergreift.

Außergewöhnlich interessanter Einband, das älteste bekannte Beispiel der
Ornamentierung von Leder vermittels Holzmodel, die sonst nur zu Stof('drucken
verwendet wurden.

Eine ausführliche Besprechung' samt Abb. dieses Stückes findet sich im Frank-
furter Bücherfreund, Jahrg. XI. 1913. S. 91—72. TfL XVI, wo auch die Provenienz
des Bandes erklärt wird.

Siehe Tafel 29.

EINBAND MIT PLATTENPRAGUNG DES ANTONIO DE TABIA,
BUCHBINDER IN GENUA, ca. 1520. — Brauner Schaflederband auf
Pappendeckel. 4. Auf beiden Seiten in der Mitte der Abdruck einer
ornamentalen Platte (74X10.5 cm) mit dem heil. Monogramm YHS,
umgeben von Blattwerk u. Ranken, in welche in den 4 Ecken die
Evangelisten-Symbole eingefügt sind. Ringsherum die Inschrift: Opus
Anionii de Tabia in Carubeo Fili Inclite Civitatis Janue. Rings um
diese Mittelplatte ein Rahmen aus aneinandergesetzten Einzelstem-
peln mit dem Wort TACnAP. Als äußerer Rahmen ein dreieckiger
Stempel mit e. drachenartigen Tier, vielfach wiederholt. 8 Leder-
bänder, von denen 3 erhalten sind.

Inhalt: Gottardo. Tractato vulgare del perorato moniale, cioe como se debe
servare et comportare qualunche abbatissa o sia priorissa verso le sorelle a salute
 
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