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Gesellschaft für Vervielfältigende Kunst [Hrsg.]
Die Graphischen Künste — 11.1888

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Heft 3
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Graul, Richard: Von der Edinburger Internationalen Ausstellung
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https://doi.org/10.11588/diglit.3329#0083
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seines Könnens in mehreren seiner Werke eingesetzt hat, fo erscheinen doch feine beften Leitungen einzig in ihrer
Art. Gewiss haben ihm hei seinen Lichtftudien Rembrandt und Pieter de Hooch vorgeschwebt, aber es gelang ihm,
durchaus persönliches Empfinden in die Hervorbringungen seiner Hand hineinzulegen. Er weifs das todte Mauer-
werk zu beleben und seinen Bildern den Zauber poetischer Stimmung wohl zu leihen. Unfer Bild lässt uns in das
Seitenfchiss einer grofsen Kirche blicken. Von dem grossen Fenster ftrömt das Licht in gebrochenen gelben Tönen
ein und lagert fich an der Wandung der Gewölbe, die dunkle Masse des Lettners im Stile der reisen niederländischen
Renaiffance, bildet einen wirksamen Contrast. Im Grunde des Schifses bewegt sich eine Proceffion.

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" Bosboom, „Inneres einer Kirche*, Raiirung von IV, Hole.

Weit über die Grenzen Hollands hinaus ift der Ruf Josef Israels' gedrungen. Auch er gehört wie Bosboom
in die Reihe der älteren niederländischen Künftler: am 27. Januar 1824 erblickte er in Groningen das Licht der
Welt. Bei Nicolaas Pieman und namentlich bei Jan Adam Kruseman hat er in Amfterdam gelernt, dann zog er nach
Paris zu Picot und zu dem jüngeren Bruder Ary Schesfer's, Henri, und wendete sich der hiltorischen Malerei zu.
Aber seine Befähigung lag aus anderem Gebiete. Er betrat es, als er seine sruchtbare Thätigkeit feit 1857 den
Schilderungen aus dem Leben der Fischer und Bauern, der Armen besonders widmete. Israels ist ein realislifcher
Beobachter des Menschen voll seiner Empfindung sür die malerischen Reize feiner Umgebung im Inneren enger,
ärmlicher Behausungen, die er gern im matten Schein dämmerlicher Beleuchtung zeigt. Dass es dem Künstler mit-
unter auch gelungen ist, mit ergreifenden Schilderungen, wie der einer weinenden Frau am Todtenbette ihres
Mannes (»Alleen op de waereld« im Rijks-Museum zu Amsterdam) inmitten eines unheimlich dusteren Gemaches,
uns an's Herz zu greisen, soll nicht geleugnet werden, indesfen überwiegt bei ihm die ftimmungsvolle Behandlung
 
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