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Gesellschaft für Vervielfältigende Kunst [Hrsg.]
Die Graphischen Künste — 12.1889

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Lützow, Carl von: Die Kunst in Wien unter der Regierung seiner kaiserlich königlich apostolischen Majestät Franz Joseph I.
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https://doi.org/10.11588/diglit.3330#0027
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Z)rtj Maria - Thereßa-Monument
nit dem NatUrhißorischen Hofmuß um
Letzteren im Stiegenhause der kaiser-
lichen Festloge des neuen Hofburg-
theaters. Wer die lebensvollen Details
dieser schön bewegten Darsteilung mit
den früheren Werken des Meisters ver-
gleicht, wird zugestehen musfen, dass die
Traditionen der Schule Rahl's, wie auf dem Gebiete der kirchlichen Malerei, so auch in dieser ihrer
eigenthümlichsten, sagenhaft-poetischen Sphäre sich noch immer frisch und lebenskräftig erweisen.
Zwei Mal wurde der Versuch gemacht, der Wiener Historienmalerei durch Hereinberufung
deutscher Kräfte neuen Aufschwung zu verleihen: das ersle Mal, 1852, durch die Berufung Christian
Ruben's, eines Schülers von Cornelius, das zweite Mal, 1872, durch die Besetzung der durch
Führich's Tod erledigten Profesfur für Historienmalerei an der Wiener Akademie durch Anselm
Feuerbach. Das langjährige Wirken Ruben's als Direktor der Wiener Hochschule der bildenden
Künste und die ernste Grösse von Feuerbach's Persönlichkeit konnten auf die Entwicklung der
Wiener Malerei nicht ohne nachhaltige Wirkung bleiben. Der Elstere hat namentlich durch die
Heranbildung zahlreicher tüchtiger Kräfte zu selbständiger schöpferischer Thätigkeit lieh Dank und
weitverzweigten Einfluss errungen. Wir sind mehreren seiner Schüler, Ferdinand Laufberger,
Michael Rieser, Matth. Trenkwald bereits oben begegnet. Aus der grossen Zahl der Übrigen sind
vornehmlich Arthur Grottger und Leopold Karl Müller, auch C. Swoboda noch zu nennen. Die
Mannigfaltigkeit von Charakteren und Stilrichtungen, welche sie repräsentiren, ist lehr bezeichnend
für den Geilt, in welchem Rüben seine Lehrthätigkeit auffasste. — Ein starker lübjeetiver Zug
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