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Gesellschaft für Vervielfältigende Kunst [Hrsg.]
Die Graphischen Künste — 12.1889

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Graul, Richard: Robert Russ
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https://doi.org/10.11588/diglit.3330#0080
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Ntuberg in btae> mark. Zeichnung von K. An/s.

Motive aus der Umgebung von Wien, von Eisenerz, aus der Ramsau bei Berchtesgaden, verkündeten
einen Realislen, welcher seine künstlerischen Erlebnisse mit charakteristischer Schärfe und grosser
malerischer Wirkung vorzutragen weiss.
Es waren Beweise eines starken und aufrichtigen Talentes. Der äussere Erfolg blieb nicht aus.
Im Jahre 1869 erhielt der Künstler in Wien die erste grosse Auszeichnung und als sseh der greise
Zimmermann zwei Jahre später von der akademischen Wirksamkeit zurückzog, da erging an den
kaum vierundzwanzigjährigen Russ der Ruf, die Landschafterschule zu leiten. Aber die ehrenvolle
Thätigkeit als akademischer Lehrer war nicht nach dem Sinne des Künstlers, der sich auch heute
noch als ein Werdender hinstellt; nach kurzer Zeit trat er zurück von dem Porten, den gegenwärtig
Eduard von Lichten/eis einnimmt.
Russ durchstreifte die Wiener Umgebung, unermüdlich an seiner Ausbildung arbeitend, er
entdeckte für die heimatliche Landschaftsmalerei Weissenkirchen. Aber bald zog er weiter. Im Früh-
ling des Jahres 1872 durchreist er Deutschland, gelangt den Rhein hinab nach Holland und an die
nordische See. Im selben Jahre wandte er sich noch nach dem Süden und nahm längeren Aufenthalt
in Venedig. Erst auf einer späteren Reise (1874) drang er bis Assisi und Rom. Seitdem sucht er mit
Vorliebe die südlichen Alpenlandschaften, Wälschtirol namentlich, auf.
Zahlreich lind die malerischen Ergebnisse dieser Streifzüge. Von grösseren Werken bis in die
Siebziger-Jahre sind allgemein bekannt geworden der Ottheinrichsbau des Heidelberger Schlosses
(1872), die Fürstenburg bei Burgeis, ein Lagunenbild, eine Ansicht von Rotterdam mit Wind-
 
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