Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
39

C. Th. Meyer-Bascl. »Hochwasser am Bodensee.« Ölstudie.

dort mit Mutter und Schwester. Noch sei erwähnt, dass er im Jahre 1896 zum Mitglied des
Preisgerichtes für die Ausstellung in Genf ernannt wurde, und dass im Jahre 1895 eine Mappe mit
»Zwölf Radirungen aus Basel und Umgebung« erschien, die er gemeinsam mit seinem
Freunde Fritz Völlmy veröffentlichte. Unter den sechs Blättern, die darunter von seiner Hand
sind, sei besonders hingewiesen auf das Schloss von Bottming, das er immer als eine seiner
gelungensten Radirungen betrachtet hat.

II.

Bei wenigen Künstlern hat man in so überzeugender Weise das Gefühl, dass sie nur zu ihrer
eigenen Freude schaffen, still zufrieden, in ehrlichster Bescheidenheit und Zurückhaltung. Das
Fenster seiner Werkstatt in der Thorwaldsenstrasse geht auf die Dächer des Militärspitales und die
grossen, langweiligen Gebäude der Kaserne Max IL; aber darüber hinaus ist der weite Himmel und
die unabsehbare Ebene gegen Dachau zu. Die dumpfen Mauermassen des Vordergrundes sprechen
von klösterlicher Zurückgezogenheit, von beschaulicher Selbstbetrachtung und beständiger Arbeit,
aber die unbegrenzte Weite darüber hinaus erregt das Heimweh nach dem Lande und die Sehn-
sucht nach Bergen und Thälern. So ist auch das Leben Meyer-Basels: weite Wanderungen im
Sommer und angestrengte, stille Arbeit im Winter. Und dann nie zufrieden mit dem Ergebnisse der
Arbeit aber immer zufrieden mit sich selbst, ein ruhig Gewissen und beständiger Fortschritt:
damit ist die ganze Art seines Wesens gekennzeichnet.
 
Annotationen