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LEOPOLD FREIHERR VON WIESER.

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D ie Gesellschaft für vervielfältigende Kunst hat vor kurzem einen
höchst schmerzlichen, ja unersetzlichen Verlust erlitten: Seine Excellenz
Sectionschef a. D. Leopold Freiherr von W i e s e r, der dem
Verwaltungsrathe der Gesellschaft seit ihrer Gründung- als Obmann
angehört hatte und nach seinem vor kurzem krankheitshalber erfolgten
Ausscheiden aus dem Verwaltungsrathe zum E h r e n o b m a n n e dieser
Körperschaft ernannt worden war, ist am n. April 1902 nach längerem
schweren Leiden in Wien gestorben. Zahllose Beileidskundgebungen, die
von Seiten hochgestellter Persönlichkeiten, von Körperschaften, von
Künstlern, Gelehrten und Anderen sowohl an die Hinterbliebenen als auch
an die Gesellschaft für vervielfältigende Kunst gelangten — wir erwähnen
hier nur das überaus huldvolle Beileidschreiben des hohen Protectors der
Gesellschaft, Seiner kaiserlichen und königlichen Hoheit des durchlauch-
tigsten Erzherzogs Otto — legten Zeugnis davon ab, wie allgemeine
Anerkennung dem ebenso fruchtbaren als unermüdlichen Wirken des
ausgezeichneten Mannes gezollt wurde, dem die Gesellschaft für verviel-
fältigende Kunst nicht nur ihre Existenz, sondern auch ihre bedeutende
Stellung im heutigen Kunstleben verdankt. Wenn wir uns auch vorbehalten
müssen, diesegensreiche Thätigkeit Leopolds Freiherrn von Wiese r
in einem der nächsten Hefte unserer Zeitschrift in ihrem vollen Umfange
und ihrer ganzen Bedeutung zu würdigen, so drängt es uns doch schon
heute, dem theueren Verschiedenen unseren Dank so zu sagen, wie wir
ihn ihm selbst gesagt hätten, wäre dies nicht von dem unabänderlichen
Walten des Geschicks verhindert worden. Kurz vor dem Tode unseres
verehrten Ehrenobmannes war die folgende Adresse in künstlerischer
Ausstattung vorbereitet worden, deren Überreichung er zu unser aller
grösstem Bedauern nicht mehr hatte erleben sollen.
 
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