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Jahre 1883 das Präsidium der Zentralkommission unserer großen
graphischen Ausstellung, eines in der Geschichte unserer Gesellschaft
wie der modernen graphischen Kunst bedeutungsvollen Unternehmens,
geführt, 1884 wurde er zum Mitgliede des Kuratoriums und 1885, nach
dem Tode des Freiherrn von Hofmann, zum Vorsitzenden dieser
Körperschaft erwählt.

Einen Mann mit so klangvollem Namen für die Sache der Gesell-
schaft zu gewinnen, war für sie von hohem Werte; aber nicht nur
seinen guten Namen hat Graf Traun ihr geliehen, er trat persönlich
für sie ein zu allen Zeiten, in allen Lagen, mit der ganzen Wärme
seiner starken Neigung zur Kunst. Er entstammt einem der ältesten
Geschlechter Österreichs; berühmte Kriegsmänner, wie Hans von
Traun, der Held von Crecy im 14. Jahrhundert, und der große
Feldmarschall Karls VI. und der Kaiserin Maria Theresia, Otto
Ferdinand Graf von Traun, gehören diesem Hause an, aber auch ein
streitbarer Kämpfer der Kirche, wie Konrad von Traun, im 12. Jahr-
hundert Erzbischof von Salzburg, der Erbauer der alten Residenz, und
ein Dichter, Karl Emanuel von Traun, der 1781 in Wien bei Gerold zwei
Bände »NeueSchauspiele«, also vorher wohl schon andere veröffentlicht
hat. Ehrenvolle Stellung in der Geschichte der Kunstpflege Österreichs
hat Graf Hugo Traun seinem Hause gesichert. Weit über den Rahmen
unserer Gesellschaft hat er sich seit Dezennien als Schätzer und Freund
künstlerischer Bestrebungen bewährt. Im selben Jahre, da er in unsere
Gesellschaft eintrat, ward er auch Mitglied des Kuratoriums des Öster-
reichischen Museums, wirkte nach dem Ableben des Grafen Edmund
Zichy von 1894 bis 1898 als Vorsitzender dieses Kuratoriums und
war im Jahre 1887 Präsident der Ausstellung kirchlicher Kunst, wie er
auch im Jahre 1896 den Vorsitz im Komitee der Wiener Kongreß-
Ausstellung geführt hat. 1896 wurde er Oberstkämmerer, in welcher
Stellung als oberster Leiter der Sammlungen des Allerhöchsten Kaiser-
hauses er, die Traditionen Crennevilles erneuernd, an der Bereicherung,
 
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