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Erich Wolfsfeld, Selbstbildnis.

Xaeh der Radierung.

ERICH WOLFSFELD.

»Ich habe mir die Arbeit nie leicht werden lassen und mich grimmig mit meiner Arbeit gebalgt.
So soll es auch bleiben, denn es ist meine Überzeugung, daß ohne andauerndes Kämpfen und
Ringen keine Kunstleistung entsteht«.

So urteilt Wolfsfeld über sein Streben und Schaffen. Ein ehrlicher ernster Wille tut sich
hier kund, ein Geist, der nicht leicht mit sich zufrieden ist, eine feste Absicht, alles daranzusetzen,
um sich vom Himmel der Kunst Sterne herunterzuholen.

Wolfsfeld ist eine Natur, die Schwierigkeiten reizen; er umgeht sie nicht, er sucht sie auf,
um sie zu überklettern. Er beschäftigt sich am liebsten mit dem Menschen, am allerliebsten mit
dem Menschenkopf. Er trachtet nicht allein nach der Wiedergabe jener äußerlichen Formenelemente,
deren Zusammenschluß das »Porträt«, die Ähnlichkeit ergeben. Er geht tiefer. Er lockt die Seele
heraus, er bannt ihre Stimmung. Hier tut sich ihm ein weites Feld auf. Welche Seelenfülle gibt es!
Welchen Stimmungsreichtum! Und wie bunt ist die Körperwelt, die sich mit diesem geistigen
Inhalt in Verbindung bringen läßt!

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