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SEINE MAJESTÄT
KAISER FRANZ JOSEPH I.

Kaiser Franz Joseph L, der sogar für Greise unter uns, so lange sie
denken können, „der Kaiser" war, ist nicht mehr! Irgend ein Faden ist
von jedem Untertanen zu dem ehrwürdigen Herrscher emporgelaufen.
Alle diese Millionen Fäden hat der Tod, längst befürchtet und nun
doch unvermutet jäh eingetreten, mit harter Faust zerrissen. Ein Ende
gleich diesem bedeutet für alle, die es ergriffen miterleben, einen Daseins-
abschnitt und mahnt sie zur Einkehr in sich selbst und zur Rückschau
auf Erfahrenes und Getanes. Dafj sich eine zur Pflege der Kunst gegrün-
dete und anderthalb Menschenalter hindurch bestehende Vereinigung
wie unsere Gesellschaft vieler und mannigfaltiger Wechselbeziehungen
zu dem Allerhöchsten Herrn, dessen Kunstsinn eine der Überlieferungen
seines Hauses bildete, rühmen darf, kann nicht wundernehmen. Als
Erzherzog hatte der Monarch sogar die jüngste der vervielfältigenden
Künste, die Lithographie, mit einem den Durchschnitt überragenden
Geschick gepflegt.

1871 trat unsere Gesellschaft das erstemal öffentlich hervor. Aber
schon seit dem Jahre vorher gehörte ihr der Kaiser als Gründer an, und
noch die dem nächstfolgenden Hefte beigefügte Liste der Gründer zeigt
ihn an deren Spitze. Den 1879 zur Feier der silbernen Hochzeit des
Herrscherpaares von der Stadt Wien veranstalteten Festzug hielt die
Gesellschaft durch eine vornehme Publikation für die Nachwelt fest.
Das vierzigjährige Regierungsjubiläum feierte sie durch eine ausführliche
und sachkundige Übersicht über die Kunst in Wien seit des Kaisers
Thronbesteigung. An dem durch die Gesellschaft während der Jahre 1894
 
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