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EIN GESCHABTER HOLZSCHNITT VON
LEOPOLD GOTTLIEB.
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Kreidezeichnung.
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Problemen der
.uch gegen die
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;> der Stümperei
_. es darf nicht
nd daß es sich
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ementderKunst
Abstraktion«^11
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razile Anmut ist-
,elli oder CriveU»
!r vielfach ande*
Hpr den Stii
zige, der u
Robert Baru-
Der Künstler, über den hier bereits 1920
(S. 77 ff.) ausführlicher berichtet wurde, hat
sich seither auch als Holzschneider ver-
sucht. Zuerst, im Jahre 1921, schuf er
sechs Holzschnitte, bei denen die Zeich-
nung schwarz auf weiß erscheint. Ein
quadratisches Blatt mit zwei Tänzerinnen,
das beste dieser Gruppe, ein Querblatt mit
sechs Figuren, die mit Feldarbeiten be-
schäftigt sind, und ein Hochblatt mit der
Anbetung der Hirten (vorne Maria mit dem
Kinde, links von ihr drei Schäfer, deren
jeder ein Tier seiner Herde darbringt, rechts
hinten der heilige Josef) gehören hierher. In
diesen Blättern ist das Hauptgewicht auf
den »Rhythmus« gelegt. So fesselnd ein
jedes von ihnen ist, so wird auf ihnen doch
meiner Meinung nach das sehr beträcht-
liche naturalistische Können des durchaus
ernst zu nehmenden Künstlers durch die
absichtlich schematische Zeichenweise allzusehr in den Hintergrund gerückt.
Viel merkwürdiger erscheint mir die zweite, 1923 entstandene Gruppe, die ebenfalls ein
halbes Dutzend Blätter umfaßt. Hier ist ein Verfahren angewendet, das meines Wissens neu ist.
Die Zeichnung hebt sich hier wie beim Weißschnitt des späten fünfzehnten Jahrhunderts weiß
vom schwarzen Grunde ab. Wohl hat auch hier der Künstler mit dem Messer gearbeitet, aber er
hat nicht geschnitten, sondern geschabt. Auf diese Weise sind weiche Übergänge erzielt worden,
das Licht löst sich allmählich vom dunklen Grunde ab, der Gesamteindruck ist vorwiegend malerisch.
Nimmt der Künstler noch einen zweiten Holzstock, auf den er wie bei dem abgebildeten Blatte
einen grauen Ton mit dem Pinsel gleichmäßig aufgetragen hat, und hat er aus diesem die Lichter
dort, wo sie der geschabten Platte entsprechend sitzen müssen, natürlich in etwas verringertem
Ausmaß herausgewischt, so gewinnt der Druck ein höchst eigenartiges, reizvolles Aussehen, das
übrigens durch die Netzätzung, die hier das Blatt mit den arbeitenden Gauklern wiedergibt, gut
vermittelt wird.
69
Leopold Gottlieb, Tänzerinnen
Nach dem Holzschnitt.
EIN GESCHABTER HOLZSCHNITT VON
LEOPOLD GOTTLIEB.
SR
ß
Kreidezeichnung.
;ichten wie im
Problemen der
.uch gegen die
-> sagen lassen
;> der Stümperei
_. es darf nicht
nd daß es sich
: oder - in der
ementderKunst
Abstraktion«^11
lh vollzogen^
razile Anmut ist-
,elli oder CriveU»
!r vielfach ande*
Hpr den Stii
zige, der u
Robert Baru-
Der Künstler, über den hier bereits 1920
(S. 77 ff.) ausführlicher berichtet wurde, hat
sich seither auch als Holzschneider ver-
sucht. Zuerst, im Jahre 1921, schuf er
sechs Holzschnitte, bei denen die Zeich-
nung schwarz auf weiß erscheint. Ein
quadratisches Blatt mit zwei Tänzerinnen,
das beste dieser Gruppe, ein Querblatt mit
sechs Figuren, die mit Feldarbeiten be-
schäftigt sind, und ein Hochblatt mit der
Anbetung der Hirten (vorne Maria mit dem
Kinde, links von ihr drei Schäfer, deren
jeder ein Tier seiner Herde darbringt, rechts
hinten der heilige Josef) gehören hierher. In
diesen Blättern ist das Hauptgewicht auf
den »Rhythmus« gelegt. So fesselnd ein
jedes von ihnen ist, so wird auf ihnen doch
meiner Meinung nach das sehr beträcht-
liche naturalistische Können des durchaus
ernst zu nehmenden Künstlers durch die
absichtlich schematische Zeichenweise allzusehr in den Hintergrund gerückt.
Viel merkwürdiger erscheint mir die zweite, 1923 entstandene Gruppe, die ebenfalls ein
halbes Dutzend Blätter umfaßt. Hier ist ein Verfahren angewendet, das meines Wissens neu ist.
Die Zeichnung hebt sich hier wie beim Weißschnitt des späten fünfzehnten Jahrhunderts weiß
vom schwarzen Grunde ab. Wohl hat auch hier der Künstler mit dem Messer gearbeitet, aber er
hat nicht geschnitten, sondern geschabt. Auf diese Weise sind weiche Übergänge erzielt worden,
das Licht löst sich allmählich vom dunklen Grunde ab, der Gesamteindruck ist vorwiegend malerisch.
Nimmt der Künstler noch einen zweiten Holzstock, auf den er wie bei dem abgebildeten Blatte
einen grauen Ton mit dem Pinsel gleichmäßig aufgetragen hat, und hat er aus diesem die Lichter
dort, wo sie der geschabten Platte entsprechend sitzen müssen, natürlich in etwas verringertem
Ausmaß herausgewischt, so gewinnt der Druck ein höchst eigenartiges, reizvolles Aussehen, das
übrigens durch die Netzätzung, die hier das Blatt mit den arbeitenden Gauklern wiedergibt, gut
vermittelt wird.
69
Leopold Gottlieb, Tänzerinnen
Nach dem Holzschnitt.