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einen Querschnitt durch das
moderne graphische Schaffen
Münchens zu vermitteln. Ab-
gesehen von der Unmöglichkeit,
wirklich sämtliche Graphiker,
die, bekannt oder unbekannt,
in München sich um die mo-
dernen graphischen Formpro-
bleme im ernsten Ringen be-
mühen, zu Worte kommen zu
lassen oder auch selbst nur zu
erwähnen, abgesehen von dem
aus Raummangel und wegen
technischer Schwierigkeiten
notwendig werdenden bitter-
schmerzlichen Verzicht auf
Wiedergabe so mancher be-
deutungsvoller und wertvoller
Blätter, wird der Inhalt dieser
Zeilen zwiespältige Empfin-
dung auslösen. Denn auch
die wenigen Abbildungen, die
unsern Text illustrieren oder,
besser gesagt, die die Grund-
lage des Textes bilden, müssen
sich notgedrungen in fried-
licher Nachbarschaft auch dann
miteinander abfinden, wenn die
Verschiedenartigkeit der Tech-
nik, des Materials, der Form
und des Inhalts eine schärfere

Sonderung und engere Gruppierung bedingen würde. Auch haben sich viele große Blätter eine
leider unumgängliche Verkürzung gefallen lassen müssen. Um Mißverständnissen vorzubeugen,
sei weiter noch bemerkt, daß es sich bei unserer Aufgabe lediglich um die moderne Druckgraphik,
also Holzschnitt, Lithographie, Kupferstich und Radierung, nicht aber um Handzeichnungen handelt.
Ebenso ist es selbstverständlich, daß wir immer von der erst am Ende des XIX. Jahrhunderts zu
ihrer hohen Blüte gelangten eigentlichen Originalgraphik reden. Dabei mußten von vornherein
diejenigen Meister, die, wie zum Beispiel 0. Dill, A. Kubin, Ad. Schinnerer, die beiden Schiestl,
Steppes, J. Weiss und andere, in den „Graphischen Künsten" vor kürzerer oder längerer Zeit schon
einmal monographisch gewürdigt worden sind, zugunsten der noch nicht oder nur gelegentlich
Genannten zurücktreten. Auch schien es ein Gebot der Billigkeit, nach Möglichkeit neben den
führenden und den bekannteren Meistern jüngere und vielleicht weniger bekannte Kräfte zu Worte
kommen zu lassen, insofern sie irgendwie innerhalb der Entwicklung zum Modernen etwas auszusagen
haben. Nur aus lebendigem Kunstschaffen heraus, nicht aus dem von verstorbenen Meistern, nicht

Peter Trumm, Au.s der Äncis: Äneas' Flotte verläßt Carthago.

Nach dem Holzschnitt.

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