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ZU HOLZSCHNITTEN VON ROBERT PHILIPP1.

Robert Philippi gehört als Künstler nicht
zu jenen leichtschaffenden Naturen, die ohne
jede innere Nötigung arbeiten. Seine Arbeiten
entstehen im Gegenteil aus jener aufreibenden
inneren Spannung, die aus Zuversicht und
Zweifel, aus dem seelischen Antrieb und dem
Kampf mit der umgebenden Wirklichkeit — der
Materie — entsteht. Dieser künstlerische Ernst,
der aus allen seinen Arbeiten, die sämtliche
einer ihm klar vorgezeichneten Linie folgen,
spricht, ist — so scheint es uns heute — die
wichtigste Grundbedingung jeder großen schö-
pferischen Leistung. Das Urteil darüber, was
unsere Zeit auf künstlerischem Gebiete erreicht
hat, wird die Zukunft fällen, uns Mitlebenden
ist es schon ein wahres Labsal, daß es Menschen
gibt, deren starkes Wollen und deren künst-
lerische Treue der ganzen Gegenwart einen
Impuls zu geben vermögen. Hierin gleicht
unsere Zeit, wie in so manchen anderen Be-
ziehungen, der Romantik.

Ein großer Teil unserer gegenwärtigen
Neuorientierung spielte und spielt sich auf
dem Gebiete der graphischen Künste ab. Der
Holzschnitt speziell, mit seinem eigenartigen
Rhythmus von Schwarz und Weiß ist ein be-
liebtes Ausdrucksmittel der neuen formalen
Bestrebungen. Das graphische Oeuvre eines
Künstlers bietet ferner heute oft eine ge-
schlossene Leistung dar, durch die uns
manches deutlicher wird, das uns bei der
Betrachtung seines Gesamtschaffens nicht so klar erscheint.

So nehmen auch die graphischen Arbeiten Robert Philippis, insbesondere seine Holzschnitte,
eine Sonderstellung im Werke des, nun auch über Österreich hinaus immer bekannter werdenden
Wiener Künstlers ein. Zu einer Alleinbetrachtung seiner Holzschnitte berechtigt auch noch der

Robert Philippi. Aid.

Zeichnung.
 
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