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DerBetrieb an der Wiener Kunst-
gewerbeschule mag in diesen
Jahren fürden werdenden Künst-
ler etwas Faszinierendes gehabt
haben, denn die Lehrer waren
selbst noch gewissermaßen
Suchende: es war mehr ein ge-
meinsames Ringen um das er-
sehnte Neuland, als ein Ver-
mitteln gesicherten Besitzes.

Zurückblickend hält unser
Künstler zwar von dem ganzen
Lehrgang nicht allzuviel, 'denn
das, worauf es ihm in der Kunst
ankomme, das habe ihn niemand
lehren können. Der Einwand
wiegt aber nicht allzu schwer,
denn alle, die über die Schule
hinauswuchsen, weil sie selbst
etwas Eigenartiges zu sagen
hatten, erheben ihn je nach Tem-
perament mit mehr oder weniger
Schärfe. Eines verdankt Stefferl sicher der Schule, nämlich die Kenntnis der verschiedensten
technischen Verfahren, die des Künstlers angeborenen Sinn für das Material schärfte. Ganz abgesehen
von all dem, förderte der Geist, der die Schule beherrschte, die Entfaltung der Persönlichkeit.

Aus dem letzten Jahre seiner Studienzeit stammt die Zeichnung eines Knabenaktes (Abb. 1).
Es ist dies die Studie für einen hl. Sebastian, den der Künstler als Altarbild für die Kirche in Alt-
Ruppersdorf bei Staatz in Niederösterreich malte und das mit dem Eitelbergerpreis ausgezeichnet
wurde. Die in großem Format angelegte Zeichnung, die mit brauner und.schwarzer Kreide auf
gelblichbraunem Naturpapier ausgeführt ist, läßt schon den künstlerischen Ernst erkennen, der auch
später alle Arbeiten Stefferls auszeichnet. Er machte sich seine Aufgabe nie leicht. Mit sicherer
Einfühlung für die Form tastet er die feinen Bewegungen der Körperoberfläche ab und versucht,
sie in Valeurs umzusetzen. Als Zeichenmaterial verwendet er schwarze und braune Kreide
(sogenannten Bister). Die Gegenüberstellung von warmen und kalten Tönen in einer Zeichnung
mag dem Kenner der weiteren Entwicklung des Künstlers als eine Art unbewußter Vorwegnahme
eines Farbproblems erscheinen, das ihn später — es wird davon noch zu sprechen sein — außer-
ordentlich beschäftigte.

Wie schal und leer kann ein an sich gewiß gut und richtig gezeichneter akademischer Akt
sein! Stefferls Akt erregt auf den ersten Blick hin unser Interesse, weil wir es nicht mit einer Abschrift
der Natur zu tun haben. Schon die geistreiche Art, mit der der Künstler einzelne Partien der Gestalt

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Abb. 2. Bartholomäus Stefferl, Aus dem Zyklus »Visionen':

Radierung.
 
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