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Landschaftsblättern, ihrer
oft so beglückenden,
schweigenden Einsamkeit
und Weltentrücktheit wird
sich niemand entziehen.
Auch unsere »kleine
Brücke«, die wie ein stil-
ler, epischer Sang auf die
unberührte Natur anmutet,
spricht hievon. Wie sich
eine einzelne Ausdrucks-
figur in gehaltvoller, groß
erfaßter,ja oft erhaben ge-
tragener Weise mit einer
Landschaft auch hinsicht-
lich des gegebenen Klangs
der Stimmung verbindet,
läßt schon das frühe Blatt
»Am Rhein« wohl deutlich
erkennen. Mit plastischer,
eindringlicher Wucht steht
die echt deutsche Gestalt
des Mannes am Steuer-
ruder gegen das rieselnde
die Forderung stellt und erfüllt, daß man wissen muß, was man
kleinsten Format.

Ottohans Beier, »Ferne Stimme«.
Holzschnitt zu de Costers »Herr Halewyn«

Hell des Flusses, gegen
die Vielgliedrigkeit der Re-
benlandschaft. Sind außer
diesen Themen die rein
religiösen weniger zahl-
reich, so wolle man beach-
ten, wie viel religiöse Ge-
danken in vielen, nicht
direkt religiösen Blättern
enthalten sind. Dabei läßt
sich in der Entwicklung
des Formalen überall eine
fortschreitende Vereinfa-
chung, eine Klarheit und
Weite, nicht nur im Land-
schaftsraum, beobachten,
die oft mittels einfachster
Kontraste, etwa von Hell
und Dunkel, oft aber auch
völlig im Lichten die größ-
ten Wirkungen erzielen.
Immer aber spürt man
in den Blättern dieses
Meisters des Stichels, der
will, das Monumentale auch im
Hermann Nasse.

Ottohans Beier, »Der Blinde«. Aus dem »Totentanz«
Kupferstich.
 
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