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15

Haupthand

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w

Bl. 228'iu. 2, obere Hälfte 3832
und wohl auch 3833.

x

Bl. 228'2 nr. 3834

über beide Sp. geschrieben.

S

Bl. 229 nr. 3835/6.

S

Wie nebenan.

Aus beiden Tabellen ergibt sich für die Entstehung der Handschrift das
Folgende: Als die Haupthand A das Chronikon im wesentlichen abgeschlossen hatte
— es fehlt nur die Rubrizierung von der vierten Lage an und das Schlußwort der
Grabschrift des Abts Heinrich, die wohl den letzten Satz des Ganzen bildete —,
sah man das Werk zunächst für beendet an. Das leere Ende der fünften Lage blieb
unbenützt, und als später eine Fortsetzung des Werkes angefangen wurde, begann
deren erster Schreiber E auch eine neue, mit I anhebende Zählung der Quaternionen,
setzte aber die an der Zählung der Chronik anknüpfenden Buchstaben F, G usw.
darunter. Im Äußeren, hinsichtlich der Einteilung der Schreibfläche, hielt sich E
genau an das Muster von A, dem er auch in der Sorgfalt und Schönheit der Schrift
fast gleichkommt. Nachdem jedoch E mit Bl. 8O2 (nr. 906) abgebrochen hatte, treten
rasch, oft mitten im Worte wechselnd, mehrere, z. T. sehr unbeholfene Schreiber auf,
in deren Latein die rauhen Bildungen des 8. Jahrhunderts wieder zum Vorschein
kommen.1) In diesem bunten Durcheinander, dem Widerspiel der verworrenen Zu-
stände im Kloster, geht auch die frühere Einheitlichkeit der Form in der Größe der
Seitenflächen und in der Zeilenzahl verloren, die räumliche Gruppierung der Orte inner-
halb eines Gaues, die zeitliche Anordnung der Urkunden innerhalb eines Ortes wird
aufgegeben. Einzelne Schreiber haben das deutliche Bestreben, an ihres Vorschreibers
Züge die ihrigen anzugleichen, sich in dickeren und dünneren, in größeren und
kleineren Buchstaben zu versuchen2), und verstärken damit den Eindruck, daß der
Codex in der Schreibstube des Klosters zu Lehrzwecken diente. Eine dieser Schüler-
hände, L, entwickelt bei ihren Übungen eine immer schönere Linienführung und
übernimmt schließlich allein, selten unterbrochen, die Fortsetzung der Arbeit. Doch
treten wie früher, so auch hier an den Fugen der einzelnen Lagen, die meist für
sich allein fertiggestellt und erst dann dem Ganzen an- oder eingefügt wurden, noch
Unregelmäßigkeiten auf, sei es, daß eine Lücke bleibt3) und eine andere Hand die
Leere füllt4), oder daß veränderte Züge und Tinte5) sich bemerkbar machen. Regel-

x) So Hand K nr. 921, 927, 929; Hand M nr. 947/8, 964-8.

2) Die Angleichung nr. 933 (G), 964 (M), 1035 (L). Über die Variationen der Schrift vgl. z. B.
die Notizen der Tabelle zu Hand G und L, ferner die Anm. zu nr. 921 ff.

3) Bl. 211'. t) Bl. 211 (3649). — 5) S. oben in § 3 Bl. 92ff. und 172 ff.
 
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